Aufbau statt Abbau
Karstadt bleibt bei seinen Plänen am Hermannplatz

Auch die Ausstellung "Kiezgestein" im Gebäude am Hermannplatz ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit. | Foto: Thomas Frey
  • Auch die Ausstellung "Kiezgestein" im Gebäude am Hermannplatz ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will sechs seiner elf Filialen in Berlin schließen. Außerdem wird eine geplante Neueröffnung in Tegel nicht stattfinden. Nicht betroffen von dem Abbau ist der Standort am Hermannplatz. Ganz im Gegenteil. Dort soll es bei den vorgesehenen Umbauplänen bleiben.

Wie mehrfach berichtet, will Karstadt-Kaufhof-Eigner Signa das Gebäude im Stil seines ursprünglichen Aussehens aus den Jahren nach 1929 wieder erstehen lassen. Fast parallel mit der bekannt gewordenen Aufgabe mehr als der Hälfte der Berliner Kaufhäuser wurde dazu eine weitere Informations- und Kommunikationsoffensive gestartet. Titel: "Nicht ohne euch". Unter diesem Slogan werden auch eine Website und das Vorhaben sowie die Beteiligungsmöglichkeiten auf verschiedenen Social Media-Kanälen präsentiert.

Im Mittelpunkt, das wird gleich zu Beginn erklärt, stehe der Wiederaufbau in Anlehnung an das historische Warenhaus. Neu interpretiert von Star-Architekt David Chipperfield. Damit soll ein Impuls gesetzt werden, um den Standort für ein Zukunftskonzept zu sichern, so Signa Deutschland-Chef Timo Herzberg. Karstadt und seine Untermieter, die heute etwa 30 000 Quadratmeter Verkaufsraum einnehmen, sollen in einer "zukunftsfähigen Größe" weiter als starke Nahversorgungsanbieter für den Kiez bestehen bleiben. Zusätzliche Flächen für Einzelhandel seien aber nicht geplant.

In den Geschossen über dem Warenhaus sollen Büro- und Gewerbeflächen entstehen, außerdem eine öffentliche Dachterrasse mit Gastronomie, Kunst- und Kulturangeboten.

Sehr früh hat Signa auch gemeinwohlorientierte Nutzungen ins Spiel gebracht. Sie sollen im historischen Fragment von 1929 untergebracht werden. Räume könnte es dort zum Beispiel für lokale Initiativen, Vereine, Sozial- und Bildungsangebote, Familien oder Kinder geben. Insgesamt 3600 Quadratmeter zu, so angekündigt, bezahlbaren Mieten. Ebenfalls günstige Konditionen würden für den Altbau gelten. Dort in Form von Wohnungen in gemeinnütziger Trägerschaft.

Für die Hoffläche wird wiederum zu einem öffentlichen Ideenwettbewerb aufgerufen. Mögliche Ergebnisse: Gewerbe oder Mobilitätsangebote.

Mit der Beteiligungsoffensive soll gleichzeitig ein Zeichen vor allem gegenüber der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirkspolitik gesetzt werden. Besonders Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis 90/Grüne) sieht die Umbaupläne kritisch. Sie seien zu massiv, und es bestehe die Gefahr einer weiteren Gentrifizierung, speziell für kleine Gewerbetreibende.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 999× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.