Abgeordneter versucht das Hubertusbad mit einem Runden Tisch wiederzubeleben
Lichtenberg. Der Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) will die wichtigsten Akteure rund um das Hubertusbad an einen Runden Tisch holen. Das Ziel ist die teilweise Wiedereröffnung des denkmalgeschützten Bades.
"Ich habe das Bezirksamt, die Berliner Immobilienmanagement, die "Stattbau" und die Projektgenossenschaft Stadtbad Lichtenberg zu einem "Runden Tisch Hubertusbad" eingeladen", sagt Schlüsselburg. Die Runde soll am 8. Februar erstmals tagen. Gemeinsam könnte nach kreativen Zwischennutzungsmöglichkeiten gesucht werden, hofft der 33-jährige Jurist. Sein Ziel: "Langfristig muss aus meiner Sicht wenigstens ein Becken für den öffentlichen Schwimmbetrieb geöffnet werden."
Mit seiner Forderung steht er nicht alleine da. Schon kurz nach dem Scheitern des Verkaufs des Stadtbades an der Hubertusstraße an private Investoren durch die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) forderte die damalige Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) gemeinsam mit ihrem damaligen Stadtrats-Kollegen Andreas Prüfer (Die Linke), dass nun das Land Berlin Geld in die Hand nehmen muss, um das Bad für die Öffentlichkeit wieder zu öffnen.
Seit Anfang der 1990er-Jahre steht das Bad leer und verfällt nach unzähligen Verkaufsversuchen immer mehr. Mittlerweile ist das Gebäude aus dem Jahr 1928 so marode, dass der Öffentlichkeit seit drei Jahren noch nicht mal mehr zum Tag des offenen Denkmals der Zutritt gewährt wird. Dabei ist das im expressionistischen Stil erbaute Bad ein architektonisches Kleinod, das über eine originale Ausstattung aus den 1920er-Jahren verfügt. Zuletzt pumpte das Land Berlin seit dem Jahr 2011 rund 173 000 Euro in die "Notbewirtschaftung" des Hauses. Aufhalten konnte das den Verfall jedoch nicht, so die Kritik von Sebastian Schlüsselburg.
Geht es nach dem Landesabgeordneten, so war der letzte Verkaufsversuch des Hubertusbades an private Investoren vor allem eines: teuer und in seinem Scheitern absehbar. "Die aufgewendeten Mittel wären für den Erhalt des Bades besser angelegt gewesen", sagt er. Insgesamt 137 000 Euro kostete das zweijährige Verkaufsverfahren der BIM. Schlüsselburg: "In dem Scheitern liegt aber auch eine Chance." Künftig könnten die Akteure eines Runden Tisches nach "kreativen Zwischennutzungsmöglichkeiten" für das Bad suchen. Dafür müsste das Land Berlin allerdings die Verkehrssicherheit des Gebäudes wiederherstellen. KW
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