Ein-Eltern-Familien entlasten: Bezirk baut Angebote für Alleinerziehende aus

In Lichtenberg liegt der Anteil der Ein-Eltern-Familien bei 34 Prozent – das ist nach Marzahn-Hellersdorf (36 Prozent) der zweithöchste Wert in der Stadt. Alleinerziehende künftig mehr zu unterstützen, hat sich der Bezirk nun auf die Fahnen geschrieben.

Es ist nicht die alleinerziehende Situation an sich, sondern die Tatsache, dass Ein-Eltern-Familien überdurchschnittlich oft in prekären Verhältnissen leben: Laut Statistik des Jobcenters Lichtenberg bezieht mehr als die Hälfte der Alleinerziehenden im Bezirk Sozialleistungen, obwohl etwa 35 Prozent einer Erwerbstätigkeit nachgehen. In Neu-Hohenschönhausen ist der Anteil Alleinerziehender besonders hoch, dort liegt er bei weit über 40 Prozent, und bis zu 57 Prozent der Kinder im Alter unter 15 Jahren beziehen Transferleistungen.

„Als Kommune sind wir aufgefordert, die Ein-Eltern Familien durch eine unterstützende Infrastruktur zu entlasten“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Dazu zählen der Ausbau der Kitaplätze und flexible Betreuungsmöglichkeiten. Angebote für Sport, Kultur und Gesundheitsförderung müssen so gestaltet werden, dass auch Alleinerziehende sie nutzen können.“

Der Bezirk wird nun in allen 13 Lichtenberger Planungsräumen Familienzentren errichten, die für Hilfs-, Freizeit- und Beratungsangebote sorgen. Sie sollen auf die Bedürfnisse Alleinerziehender abgestimmt sein. Ein Modellprojekt der flexiblen Kinderbetreuung entwickelt der Bezirk zusammen mit dem Verein für Ambulante Versorgung (VAV). Das Jobcenter Lichtenberg hat sich als einen Schwerpunkt die bessere Integration Alleinerziehender in den Arbeitsmarkt gesetzt und bietet Beratungen in den Stadtteilzentren an. Auch das Lichtenberger Bündnis für Wirtschaft und Arbeit hat sich in die Statuten geschrieben, eine familienfreundliche Arbeitswelt zu gestalten.

„Wir wollen Unternehmen dafür gewinnen, Teilzeitausbildung und flexible, innovative Arbeitszeiten für Eltern zu ermöglichen“, so Michael Grunst. Das Bezirksamt gehe als einer der größten Arbeitgeber mit gutem Beispiel voran, mit der Dienstvereinbarung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und dem neuen Angebot der Teilzeitberufsausbildung.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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