Senat finanziert Hilfsangebot
Neue Anlaufstelle für Alleinerziehende ist beschlossene Sache

Alleinerziehende besser zu unterstützen, hat sich der Bezirk seit einiger Zeit vorgenommen – jetzt bekommt er Rückenwind vom Senat. Lichtenberg erhält eine von drei neuen Beratungs- und Anlaufstellen für Ein-Eltern-Familien.

In Berlin gibt es rund 100 000 Alleinerziehende, das betrifft knapp 30 Prozent aller Haushalte mit minderjährigen Kindern. Der Anteil der Ein-Eltern-Familien in Lichtenberg liegt bei 34 Prozent, nach Marzahn-Hellersdorf (36 Prozent) ist das der zweithöchste Wert in der Stadt. Eine weitere Statistik: Im Vergleich zu Paaren mit Kindern kämpfen Alleinerziehende sehr viel häufiger mit finanziellen Problemen.

Mehr als zwei Drittel sind zwar erwerbstätig, dennoch bezieht die Hälfte aller Berliner Alleinerziehenden Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch. Sie verdienen so wenig, dass sie beim Jobcenter aufstocken müssen. Mitunter aber nicht immer, liegt es am fehlenden Berufsabschluss. „Alleinerziehende müssen oft viele Probleme gleichzeitig bewältigen“, sagt Berlins Gleichstellungssenatorin Dilek Kolat (SPD). „Es geht um Ausbildung und Arbeit, sie brauchen Unterstützung bei der Wohnungssuche, der Kinderbetreuung oder Schuldenberatung. Deshalb verfolgen die Anlaufstellen für Alleinerziehende einen ganzheitlichen Ansatz.“

Drei zusätzliche Stellen will der Senat nun einrichten. Zu den vorhandenen in Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf kommen neue in Lichtenberg, Mitte und Neukölln. Alle bieten Rat, Hilfe und Vermittlung in sämtlichen Fragen des täglichen Lebens: Wohnen, Arbeit, Kinderbetreuung, Freizeit, Finanzen. Und sie sollen helfen, Netzwerke für Ein-Eltern-Familien aufzubauen.

Die Hohenschönhausener Abgeordnete Ines Schmidt (Die Linke) hat sich im Parlament für weitere Beratungsstellen eingesetzt: „Wir haben in Lichtenberg vor eineinhalb Jahren eine AG Alleinerziehende ins Leben gerufen, in der sich Träger und Institutionen zusammengefunden haben, um die diversen Angebote im Bezirk zu verknüpfen. Damit das Netzwerk stabil arbeiten kann, ist unbedingt eine Anlaufstelle erforderlich. Dass sie nun kommt, ist ein Meilenstein.“ Wo das Angebot eingerichtet wird, steht noch nicht fest. In Kürze soll ein Interessenbekundungsverfahren beginnen. Zum Ende des Jahres dürfte die Stelle besetzt sein. Im laufenden Landeshaushalt sind für alle Anlaufstellen rund 300 000 Euro vorgesehen.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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