Sorge um steigende Gewerbemieten
Bezirksamt will Bibliotheken langfristig in eigenen Immobilien unterbringen
Marzahn-Hellersdorf möchte seine Bibliotheken „mit Entschlossenheit“ langfristig sichern. Wie aus einer Mitteilung des Bezirksamts hervorgeht, sollen alle Standorte sukzessiv in bezirkseigenen Immobilien untergebracht werden.
Ein geglücktes Beispiel für die Sicherung der Bibliotheken sei im November die Eröffnung der Bibliothek Kaulsdorf-Nord im Einkaufszentrum Forum Kienberg gewesen. Diese hatte zuvor vom Cecilienplatz umziehen müssen, weil das dortige Gebäude abgerissen wird. Der Stadträtin für Weiterbildung, Juliane Witt (Die Linke), zufolge wird außerdem die Erweiterung der Bibliothek Mahlsdorf durch freiwerdende Gewebeflächen geplant. „Derzeit laufen dazu die Verhandlungen“, erklärte sie. Ein mögliches Bauvorhaben am Hultschiner Damm werde geprüft.
„Der Bibliotheksbedarf im Bezirk wird bei der Entwicklung neuer soziokultureller Einrichtungen stets mitbedacht“, sagte Juliane Witt. Dafür nannte sie aktuelle Beispiele. So treibt das Bezirksamt Planungen für ein Bürgerhaus auf dem Barnimplatz für die Heinrich-von-Kleist-Bibliothek voran. Bezüglich der Ehm-Welk-Bibliothek wird demnach über eine Bebauung des Innenhofs nachgedacht.
Die Sozialdemokraten, die in der Vergangenheit immer wieder Anträge zur Sicherung und zum Ausbau des Bibliotheksangebots im Bezirk gestellt hatten, begrüßen die Planungen. „Insbesondere in der aktuellen Pandemiezeit sind dies großartige Nachrichten für die Bibliotheken und natürlich auch für die Bürgerinnen und Bürger in Marzahn-Hellersdorf“, meint die SPD-Fraktionsvorsitzende Jennifer Hübner. Die strategische Überführung aller Bibliotheken in bezirkseigene Immobilien hält die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung für einen sehr wichtigen Schritt. „Die steigenden Gewerbemieten stellen eine der wesentlichsten Existenzbedrohungen für Bibliotheken dar.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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