Großbaustelle bis 2029
Neubau des Marzahner Knotens beginnt in Kürze

Sieben Jahre wird es dauern, um die Infrastruktur für alle Verkehrsarten am Marzahner Knoten zu modernisieren. | Foto:  Philipp Hartmann
2Bilder
  • Sieben Jahre wird es dauern, um die Infrastruktur für alle Verkehrsarten am Marzahner Knoten zu modernisieren.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Nach jahrelanger Planung beginnt in Kürze der Neubau des Marzahner Knotens. Bis Ende 2029 werden die Bauarbeiten dauern. Drei Straßenbrücken mit den dazugehörigen Rampen- und Verbindungsfahrbahnen werden neu errichtet, ebenso wie die Straßenbahnbrücke der BVG. Zudem wird der Fußgängertunnel instandgesetzt.

Als Verkehrsknoten Marzahn wird der Kreuzungsbereich der Landsberger und der Märkischen Allee mit den Fern- und S-Bahn-Gleisanlagen der Deutschen Bahn bezeichnet. Die dortigen Brücken sind marode, müssen deshalb dringend erneuert werden. Außerdem gibt es bislang kaum Fuß- und Radwege. Die Planer wollen mit dem Großprojekt die Verkehrssicherheit erhöhen, die Infrastruktur wieder auf Vordermann bringen und auch das Gewerbegebiet Knorr-Bremse westlich der S-Bahn-Gleise besser anbinden.

Bei einer Informationsveranstaltung im Oktober im Kino „Am Eastgate“ stellte die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) Bürgern den aktuellen Planungsstand vor. Wie Arne Huhn, Leiter Brücken/Ingenieurbau bei der SenUMVK, und Dr. Gerhard Setzpfandt vom Büro Setzpfandt Beratende Ingenieure dabei mitteilten, beginnt im Dezember die erste von insgesamt neun Bauphasen. Bereits im November finden vorbereitende Arbeiten wie Kabelverlegungen statt. In der ersten Bauphase wird demnach der Brückenknoten 1 erneuert. Dabei handelt es sich um das 140 Meter lange Brückenwerk, unter dem unter anderem die Fernwärmeleitung von Vattenfall, eine Betriebsstraße der BTB Recycling GmbH, die Fernbahn- und S-Bahn-Gleise verlaufen. Außerdem wird eine Fläche für den zukünftigen Bau der Nahverkehrstangente freigehalten.

Beide Brücken, die über die S-Bahn-Gleise führen, müssen abgerissen werden. Das geschieht zeitversetzt, damit der Autoverkehr durchgehend fließen kann. Die beiden Richtungsfahrbahnen stadteinwärts und stadtauswärts, die aktuell ziemlich weit auseinanderliegen, werden durch den Neubau künftig zusammengelegt. Während der ersten Bauphase, die bis ins Frühjahr 2024 andauern wird, werden sich Radfahrer und Fußgänger den nördlichen Fußweg teilen müssen.

Auswirkungen haben die Bauarbeiten auch auf den öffentlichen Personennahverkehr. Für die S-Bahn-Linien S5 und S75 in Richtung Wartenberg soll es bis Mitte 2024 drei Wochenendsperrungen und elf Nachtsperrungen (von 22 bis 4 Uhr) geben. Für die Linie S7 Richtung Ahrensfelde sind eine Wochenendsperrung und drei Nachtsperrungen angekündigt. Während der Sperrungen wird es einen Schienenersatzverkehr geben. Auch die Straßenbahnverbindung wird über die gesamte Bauzeit sichergestellt. Eine Ausnahme gibt es nur in der Zeit, in der die Straßenbahngleise auf die neuen Brückenbauwerke verschwenkt werden.

Autofahrer werden sich während der Bauarbeiten staubedingt auf längere Fahrtzeiten einstellen müssen. Auf der Landsberger Allee stehen in dieser Zeit weniger Fahrspuren zur Verfügung. Es sollen mehrere weitläufige Umleitungs- und Ausweichstrecken ausgeschildert werden, unter anderem über Ahrensfelde, erklärte Arne Huhn.

Die Brücken am Marzahner Knoten, wo sich Landsberger Allee, Märkische Allee und Bahngleise treffen, befinden sich zum Teil in einem desolaten Zustand.  | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Brücken am Marzahner Knoten, wo sich Landsberger Allee, Märkische Allee und Bahngleise treffen, befinden sich zum Teil in einem desolaten Zustand.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Nach Ende der Bauarbeiten wird es auf der Landsberger Allee aber wie bisher drei Fahrspuren je Richtung geben. Daneben kommen in beiden Richtungen zweieinhalb Meter breite Radwege neben drei Meter breiten Gehwegen hinzu. Auf der Märkischen Allee findet dagegen eine Reduzierung von drei auf zwei Fahrspuren statt. Zur Kompensation der für das Bauvorhaben gefällten Bäume soll es mehrere trassennahe sowie an der Gehrenseestraße eine drei bis vier Hektar große trassenferne Ausgleichsfläche parallel zur Bahnstrecke geben. Dort werden neue Bäume gepflanzt.

Deutlich erhöht haben sich die Kosten für das Vorhaben. 2018 sind die Planer noch von 82 Millionen Euro ausgegangen. Wie Arne Huhn nun berichtete, werden die Kosten nach aktuellem Stand bei 120 bis 130 Millionen Euro liegen, gefördert durch das Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.

Mehr Informationen zum Bauvorhaben mit Plänen und Skizzen gibt es auf bwurl.de/16q2 und das Video zur Info-Veranstaltung auf YouTube unter bwurl.de/18nc.

Sieben Jahre wird es dauern, um die Infrastruktur für alle Verkehrsarten am Marzahner Knoten zu modernisieren. | Foto:  Philipp Hartmann
Die Brücken am Marzahner Knoten, wo sich Landsberger Allee, Märkische Allee und Bahngleise treffen, befinden sich zum Teil in einem desolaten Zustand.  | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 998× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.