Geheimnisvolle Welten: Die Rübeländer Tropfsteinhöhlen im Harz
Fantastische Tropfsteine, geheimnisvolle Fossilien sowie Knochen von Rentieren und Höhlenbären: Vor rund 150 Jahren wurde per Zufall die Hermannshöhle im Harzer Bergdorf Rübeland entdeckt.
Damals legte ein Straßenbauarbeiter eine Felsspalte frei, aus der ihm ein kalter Luftstrom entgegenschlug. Darunter tat sich eine Höhle auf. Bald darauf wurde sie mit elektrischem Licht ausgestattet und zur Besichtigung freigegeben. Und bis heute ist ein Besuch der Rübeländer Tropfsteinhöhlen ein ganz besonderes Erlebnis. Bis zu 48 Meter hoch sind die prächtigen Hohlräume in der Hermannshöhle, deren Wände und Decken in bizarren Formen und Farben schillern. In einem unterirdischen See leben hier zudem Deutschlands einzige Grottenolme.
Die Hermannshöhle ist das Paradebeispiel für eine Flusshöhle. Das Flüsschen Bode, in dessen engem romantischem Tal Rübeland liegt, hat das Gestein hier in Jahrmillionen ausgehöhlt. Nur ein paar Schritte von der Hermannshöhle entfernt lädt auch die Baumannshöhle zur Besichtigung ein: Dicht an dicht hängen die Stalagtiten herab, und wo sie auf die emporwachsenden Stalagmiten treffen, entstanden ganze Reihen von Kalksteinsäulen.
Vom märchenhaften Tropfsteinschmuck in der Baumannshöhle war schon Goethe so beeindruckt, dass er sie mehrmals besuchte. Nach ihm wurde daher der größte Hohlraum Goethesaal genannt. Hier spielt an den Ufern des künstlichen Wolfgangsees jedes Jahr das Höhlentheater unterhaltsame Stücke für Kinder und Erwachsene. Zu Goethes Zeiten war die Erkundung aber noch ein beschwerliches Abenteuer, wogegen heute die Wege geebnet, beleuchtet und gesichert sind. Wer sich aber wie ein echter Entdecker fühlen möchte, der kann bei einer Taschenlampenführung auf Forschungsreise gehen.
Anfahrt mit dem Auto auf der A2 Richtung Magdeburg bis Abzweig B81 Kroppenstedt, auf der L66 Richtung B6 Quedlinburg und auf der B6 bis Abfahrt Blankenburg, weiter auf der B27 nach Rübeland. Oder mit dem Harz-Berlin-Express ab Berlin Ostbahnhof bis Wernigerode, von dort mit dem Bus 265 bis Rübeländer Tropfsteinhöhlen. djd
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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