Klare Absprachen nötig: Immobilien-Kauf ohne Trauschein

Auf in die eigene Wohnung – kaufen unverheiratete Paare gemeinsam eine Immobilie, müssen sie auch an viele juristischen Fragen denken. | Foto: beyond/BreBa
  • Auf in die eigene Wohnung – kaufen unverheiratete Paare gemeinsam eine Immobilie, müssen sie auch an viele juristischen Fragen denken.
  • Foto: beyond/BreBa
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Wenn Unverheiratete gemeinsam ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen wollen, müssen sie sich rechtlich mit vielen Fragen auseinandersetzen. Auch wenn die Vorstellung einer Trennung oder einer Verschuldung in dem Moment unrealistisch erscheint, sollte es für solche Fälle klare Vereinbarungen geben.

"Unverheiratete Paare sollten unbedingt schon in Friedenszeiten klären, wie sie in Kriegszeiten miteinander umgehen wollen", rät Ekkehard Enkelmann, Experte für Baufinanzierung beim Finanzdienstleister Dr. Klein.

Der Klärungsbedarf beginnt bereits bei der Frage, wem das Haus überhaupt gehören soll. "Beteiligen sich beide Partner an der Finanzierung, ist in der Regel ein gemeinsamer Erwerb die beste Lösung", sagt Dominik Hüren von der Bundesnotarkammer. In diesem Fall stehen beide Partner im Grundbuch. Eine 50:50 Aufteilung ist dabei nicht zwingend nötig.

Sind beide Partner an der Immobilie beteiligt, stehen auch beiden Eigentumsrechte zu. Sie können das Haus bewohnen, mit einer Hypothek belasten und auch wieder verkaufen. Für den Fall einer Trennung sollten die Rechte an der Immobilie verbindlich in einem Partnerschaftsvertrag geregelt werden.

Alternativ können unverheiratete Partner eine Immobilie über eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) erwerben. Deren Gründung kann laut Hüren direkt in der Kaufvertragsurkunde erfolgen. Im Gesellschaftsvertrag lassen sich mögliche Situationen wie Heirat, Trennung und Todesfall eindeutig regeln. Ebenso der Fall, dass ein Partner mehr zur Finanzierung beiträgt als der andere.

Anders liegen die Dinge, wenn ein Partner die Immobilie allein erwirbt. Steht nur ein Partner im Grundbuch, weil er beispielsweise allein das Eigenkapital dafür aufbringt, hat der andere keinerlei Rechte. Im schlimmsten Fall droht ihm der Rauswurf.

Der andere Partner kann sich aber durch Mietzahlungen indirekt an der Finanzierung beteiligen. "Das kann sich steuerlich lohnen, denn der Alleineigentümer kann dann die Schuldzinsen anteilig absetzen", erklärt Ekkehard Enkelmann. Der Mietzahler sollte sich in solchen Fällen aber eine angemessene Ausgleichszahlung für den Fall der Trennung zusichern lassen. mag

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 220× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 36× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.