Monbijoupark bleibt Kulturstätte mit Theater und Museum
Wie die Humboldt-Universität als Eigentümer der sogenannten Mäusebunker an der Monbijoubrücke gegenüber dem Bodemuseum, in denen Charité-Wissenschaftler noch vor ein paar Jahren Tierversuche durchführten, mitteilte, wurden die leerstehenden Katakomben für fünf Jahre mit Option auf weitere fünf Jahre an die Berliner Geschichtsgesellschaft Monbijou GmbH vermietet.
Wie berichtet will Geschäftsführer Wieland Giebel schon 2015 in dem 2000 Quadratmeter großen Bunker ein Museum zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in Berlin und Deutschland eröffnen.
Laut Bebauungsplan ist das gesamte Bunkergelände, auf dem seit Jahren auch das Hexenkessel Hoftheater im Sommer im Amphitheater und im Winter in den Märchenhütten spielt, als Grünfläche ausgewiesen. Die leerstehenden Atelierhäuser wurden bereits zur Parkerweiterung abgerissen. Nach den bezirklichen Parkplänen sollten auch die zwei Gebäude an der Monbijoustraße weg, die von der Humboldtuni noch als Seminarräume und Kita genutzt werden. Wegen der Park-Festlegung bekommt Hexenkessel-Chef Christian Schulz für die Märchenhütten immer nur eine jährliche Duldung. Sein Amphitheater muss er aus baurechtlichen Gründen im Herbst immer wieder abbauen.
Bezirk stimmt zu
Da die Bunker wegen des Zehn-Jahres-Mietvertrages erstmal nicht wegkommen - der Bezirk hat außerdem für den Abriss kein Geld - werden Theater und das neue Bunkermuseum lange bleiben können. Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) will in einem planungsrechtlichen Gutachten klären lassen, wie man die Kulturangebote rechtssicher integrieren kann. Eine Möglichkeit wäre, den B-Plan (Grünfläche) zu ändern. Interessant ist, dass das bezirkliche Stadtplanungsamt trotz der seit Jahren geplanten Grünflächenerweiterung der langjährigen Vermietung der Mäusebunker an das Privatmuseum zugestimmt hat.
Die Humboldt-Universität hatte den Vertrag erst nach "Abstimmung mit dem Baureferat der Senatswissenschaftsverwaltung und mit dem Stadtplanungsamt Mitte" im Januar abgeschlossen, wie Ibou Diop, Pressereferent der Humboldtuni, sagt. In dem Mietvertrag wurde Wieland Giebel sogar "auferlegt, dass er sich mit dem Theater und der Bar auf dem Bunkerdach abstimmen muss", so Diop. Frank Bertermann von den Grünen in der BVV, der seit Jahren die volle Erweiterung der Grünfläche mit Abriss der Häuser und Bunker fordert, ärgert sich über die Zustimmung des Stadtplanungsamtes. "Bisher wurde uns immer gesagt, dass die Humboldt-Universität spätestens 2015 dem Bezirk Gebäude und Flächen überträgt", so der Bauausschussvorsitzende.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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