Schloss macht schlau
Am 17. Dezember eröffnen erste Bereiche im Humboldt Forum

HU-Präsidentin Sabine Kunst, Lars-Christian Koch, Generalintendant Hartmut Dorgerloh und Moritz van Dülmen (von links). | Foto: Dirk Jericho
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  • HU-Präsidentin Sabine Kunst, Lars-Christian Koch, Generalintendant Hartmut Dorgerloh und Moritz van Dülmen (von links).
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Nach der 2019 verschobenen Eröffnung des Humboldt Forums im rekonstruierten Schloss werden die zahlreichen Ausstellungen schrittweise ab 17. Dezember eröffnet.

Die Südseeboote und weitere 20 000 Exponate sind schon da. Doch Besucher können die Ausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst erst ab Spätsommer 2021 besuchen. Noch wuseln überall Arbeiter im Berliner Schloss, das nach Plänen des italienischen Architekten Franco Stella auf gleichem Grundriss des 1950 gesprengten Schlosses gebaut wurde. Das Humboldt Forum wird ab 17. Dezember in Etappen eröffnet. Dann sollen die meisten Bauzäune verschwunden sein.

„Wir werden Humboldt Forum“, sagte Generalintendant Hartmut Dorgerloh zum Start. Denn das Haus als Ausstellungs- und Debattenort werde nie fertig sein, so der Schlosschef und meint damit den immer aktuellen Anspruch der Veranstaltungsformate. Zu Beginn stehen die Architektur und der Ort im Fokus. Im Dezember können die Besucher das neue Stadtquartier mit dem Schlüterhof und der Passage rund um die Uhr erkunden. An den Fassaden des Schlüterhofs wird es Videoprojektionen geben, die Portale werden mit Soundinstallationen bespielt. Als erstes werden der Schlosskeller, der Skulpturensaal und das Erdgeschoss mit Präsentationen zur Geschichte des Ortes zu sehen sein. Von Januar bis Ende März ist das Haus vier Tage pro Woche geöffnet. Der reguläre Betrieb beginnt Ostern 2021. Das Humboldt Forum ist dann täglich außer dienstags offen. Es gibt ein umfangreiches Programm mit den großen Ausstellungen und zahlreichen Debatten, Vorträgen, Tanz oder Film. Kernthemen sind Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität. Darum ranken sich aktuelle gesellschaftspolitische Themen.

Die Berlin-Ausstellung vom Stadtmuseum im ersten Obergeschoss mit der originalen Stahltür des früheren Technoclubs Tresor eröffnet am 16. Januar und soll die ersten 100 Tage keinen Eintritt kosten, wie Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin, sagt. Im Humboldt Labor der Humboldt-Uni wird ab 7. Januar die interaktive Ausstellung „Nach der Natur“ eröffnet. „Wir präsentieren auch Spitzenforschung und thematisieren die komplexen Zusammenhänge zwischen Umweltveränderungen und gesellschaftlichen Umwälzungen“, sagt HU-Präsidentin Sabine Kunst. Ebenfalls zum Jahresbeginn wird im Erdgeschoss die Kinderausstellung „Nimm Platz!“ eröffnet.

Erste Bistros und der Museumsshop werden auch gleich geöffnet. Die Westseite muss noch fast ein Jahr warten. Im Spätsommer 2021 starten hier in der zweiten und dritten Etage die Ausstellungen der außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Auch die Dachterrasse mit Restaurant ist dann offen. „Neben der Sammlungsgeschichte, religiösen Fragen, zeitgenössischer Kunst und vielem mehr wird es insbesondere um den Dialog zwischen den Kulturen und um eine kritische Beschäftigung mit dem Erbe des Kolonialismus gehen“, sagt der Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst, Lars-Christian Koch. Mit der Öffnung des Westflügels werden die Ausstellungsbereiche Ozeanien sowie Teile der Afrika-Sammlung des Ethnologischen Museums zu sehen sein. Ebenfalls eröffnet das Museum für Asiatische Kunst. Zum Jahreswechsel 2021/2022 sollen alle Bereiche geöffnet haben.

Besucher können ab Dezember Zeitfenstertickets buchen unter https://www.humboldtforum.org/de/

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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