Monbijou Theater gerettet: Bezirksamt will Bebauungsplan ändern
Mitte. Im jahrelangen Streit um das Open-Air-Theater und die Märchenhütten im Monbijoupark gibt es jetzt eine Lösung. Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) will den Bebauungsplan ändern.
Am 8. Juni beginnt die Theatersaison im Monbijoupark gegenüber dem Bodemuseum. Das Ensemble eröffnet die Spielzeit mit Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“. Damit startet das Erfolgstheater ins achte Jahr. Und wie es aussieht, in eine gesicherte Zukunft.
Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) hat jetzt einen Weg gefunden, wie man das Parktheater dauerhaft an dem Ort sichern kann. Das hatten die Bezirksverordneten bereits 2013 per Beschluss gefordert. Nur die Grünen sind dagegen, weil der Bereich laut Bebauungsplan als Grünfläche ausgewiesen ist und zur Parkerweiterung umgestaltet werden sollte. Weil der Bezirk kein Geld für den dafür notwendigen Abriss der massiven unterirdischen Bunkeranlagen und der Hochbunker hat, ist daraus nie etwas geworden. Wegen der Parkdefinition im gültigen Bebauungsplan ist ein Theater an dieser Stelle nicht zulässig. Theaterdirektor Christian Schulz muss für seine Märchenhütten jedes Jahr eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Das Bezirksamt duldet bisher die Holzhäuser.
Absurdes Prozedere
Beim Amphitheater ist das Prozedere noch absurder. Die Holzarena wird jedes Jahr als „fliegender Bau“ genehmigt. Schulz muss die Konstruktion seit 2008 im Herbst wieder abbauen, einlagern und im Frühjahr wieder hinstellen.
Spallek hat ein Planungsbüro beauftragt, um eine Lösung für das Problem zu finden. Die Gutachter schlagen vor, den Bebauungsplan zu ändern. „Das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans 1-57 für eine Sicherung des Standortes des Monbijoutheaters kann noch in diesem Jahr eingeleitet werden“, schreibt Spallek auf eine Anfrage des Grünen-Bezirksverordneten Frank Bertermann. „Eine Änderung des B-Plans und Aufgabe der Grünerweiterung des Monbijouparks ist falsche Politik für die Bewohner der Spandauer Vorstadt“, schimpft der Grüne. Die BVV habe 2005 den Bebauungsplan wegen fehlender Grünflächen im Kiez beschlossen, weil das Gebiet durch die Bebauung leerer Grundstücke in den vergangenen Jahren stark verdichtet wurde, so Bertermann. Christian Schulz bleibt trotz positiver Nachrichten skeptisch: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“ DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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