„Tuet auf die Pforten“
Vor 25 Jahren wurde das Museum der Neuen Synagoge Berlin eröffnet
Am 7. Mai 1995 wurde die rekonstruierte Neue Synagoge – Centrum Judaicum in der Oranienburger Straße 28-30 und die ständige Ausstellung „Tuet auf die Pforten“ eröffnet.
Die für Juni geplante Jubiläumsfeier kann wegen der Corona-Krise nicht stattfinden. Zurzeit ist das Museum geschlossen. „Noch können wir nicht wieder öffnen, denn die Ausgaben dafür würden die Einnahmen übersteigen und aufgrund der hohen Einnahmeausfälle sind wir zu starken Sparmaßnahmen gezwungen“, sagt Anja Siegemund, Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Zunächst für einzelne oder kleine Gruppen solle das Museum im Sommer wieder öffnen. In der Reihe „25 Jahre Museum Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum in 25 Posts“ soll ab 7. Mai auf dem Museums-Blog und in den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram Einiges aus der Dauerausstellung gezeigt werden. „Unsere digitale Rückblende umfasst verschiedene Video- und Textbeiträge mit Rück- und Ausblicken unserer Teammitglieder sowie Grußbotschaften“, heißt es.
Das Centrum Judaicum ist ein Museum zu Geschichte und Gegenwart des jüdischen Berlins am authentischen Ort der einst größten Synagoge Deutschlands. Laut Stiftung ist es „eines der bedeutendsten historischen Archive zum deutschen Judentum und ein ikonisches Wahrzeichen für jüdisches Leben in Deutschland“. Mehr als vier Millionen Besucher waren in den 25 Jahren hier und haben sich die Dauerausstellung angeschaut, die 2018 in überarbeiteter Version neu eröffnet wurde. Die Findbücher des Historischen Archivs wurden mit Unterstützung der Rothschild Foundation Europe online gestellt. Mehr als 24.000 Auskünfte wurden bereits erteilt und rund 6000 Nutzer persönlich beraten.
Die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum war im Juli 1988 durch den DDR-Ministerrat im Vorfeld der Gedenkveranstaltungen zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome gegründet worden. Am 10. November 1988 wurde der Grundstein für die Rekonstruktion der Ruine des vorderen Gebäudeteils der Neuen Synagoge gelegt. Bis Ende 1993 wurde die repräsentative Straßenfront mit der Hauptkuppel originalgetreu rekonstruiert. Zum Wiederaufbaukonzept gehörte, dass die gewaltsame Zerstörung sichtbar bleibt. Der Größe der einst tief in das Grundstück hereinragenden Synagoge erkennt man nur als Markierung auf der Freifläche.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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