Noch fehlt der Anschluss für den Wasserspielplatz
Maher Al-Khatib hat sich einen perfekten Ort für seinen Eisladen ausgesucht. Seine Verkaufstruhe steht in der Eichendorffstraße, direkt gegenüber vom Planschepark. Seit Monaten guckt der Eisverkäufer auf Bauzäune, sieht Bagger und schweres Gerät, das sich durch den grünen Park an der Invalidenstraße wühlt. "Wann sind die endlich fertig?", fragt der gebürtige Syrer. Er hofft auf eine gute Saison, wenn Hunderte Kinder im Sommer auf den neuen Spritzfischen turnen und sich zwischendurch eine Kugel Eis in der Eisplansche holen, wie er den kleinen Laden auf Vorschlag seiner Kunden im vergangenen Jahr getauft hat.
Wie es aussieht, kann Maher Al-Khatib frühestens ab Ende Juni mit langen Schlangen rechnen; ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant. Architekt Frank von Bargen sagt, dass die neue Plansche am Nordbahnhof dann fertig sein soll. Auf dem Areal des alten, runden DDR-Planschbeckens, das abgerissen wurde, sollen drei Spielfische aus Beton stehen, die auf Knopfdruck ein bisschen Wasser verspritzen. Außerdem gibt es auf dem neuen Wasserspielplatz Edelstahlduschen und Wasserpumpen, die ebenfalls auf Knopfdruck funktionieren. Das alte Becken hatte enorme Kosten verursacht, weil das Wasser minutenlang lief - direkt in den Abfluss.
Die Landschaftsarchitekten verlegen sogar Rollrasen, damit die Besucher ab Juli eine saftige Liegewiese haben. Die Eröffnung der Plansche könnte aber noch daran scheitern, dass die Wasserbetriebe ihren Termin nicht halten. Die verlegen derzeit unter der Invalidenstraße direkt davor neue Wasser- und Abflussrohre. "Uns wurde zugesagt, dass die rechtzeitig fertig sind", so von Bargen. Die Straße ist komplett gesperrt und eine einzige Baustelle. Leitungsarbeiten auf der Invalidenstraße hatten in der Vergangenheit schon zu massiven Ärger unter den Anwohnern geführt, weil zugeschüttete Gräben von anderen Leitungsfirmen immer wieder aufgerissen wurden.
Auch beim Abriss des alten Planschebeckens gab es im vergangenen Jahr Probleme. Die Bauarbeiten waren drei Monate unterbrochen, weil teerhaltige Dichtungspappe unter der DDR-Konstruktion entdeckt wurde. Nach Schadstoffgutachten musste umgeplant und ein Sicherungskonzept erarbeitet werden. Ursprünglich sollte der Planschepark mit neuem Wasserspielplatz Ende 2013 fertig sein. Maher Al-Khatib sagt, dass seine Existenz bedroht ist, "wenn die Plansche nicht bald eröffnet."
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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