Obermeyer wechselt zum Senat
Jugendstadträtin wird zum 1. November Wohnungsbauchefin

Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos, für Die Linke) wird Wohnungsbauchefin im Senat. | Foto: Dirk Jericho
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Jugendstadträtin Sandra Obermeyer verlässt nach zwei Jahren den Bezirk Mitte. Die promovierte Verwaltungsjuristin, die als Parteilose für die Linken im Bezirksamt sitzt, wird Chefin der Abteilung IV bei Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke).

Jetzt ist es amtlich. Die Linken in Mitte müssen sich einen neuen Stadtrat suchen, der die Abteilung Jugend, Familie und Bürgerdienste im Bezirksamt übernimmt. Die bisherige Stadträtin Sandra Obermeyer führt die Geschäfte nur noch im Oktober.

Zum 1. November ist die 47-Jährige weg und ab dann im Senat zuständig für die stockende Wohnungsbauoffensive von Senatorin Katrin Lompscher. Der Personalrat hat der Besetzung jetzt zugestimmt. Obermeyer übernimmt die Leitung der Abteilung IV (Wohnungswesen, Wohnungsneubau, Stadterneuerung, Soziale Stadt). Die Stelle war nach dem Wechsel von Jochen Lang in die Senatskanzlei vakant.

Lompscher hatte sich im Sommer bei einer Ausschreibung für Obermeyer entschieden. Die Personalie hatte vor allem den Koalitionspartner SPD aufgeregt. Es habe genügend andere Bewerber mit mehr Fachkenntnis im Bereich Wohnen und Bauen gegeben. Lompscher würde Schlüsselpositionen in ihrem Haus nach Parteibuch besetzen, hieß es.

Sandra Obermeyer arbeitete von 2006 bis 2009 für die Linksfraktion im Bundestag, dann in der Senatsverwaltung als Referentin im sogenannten Querschnittsgebiet Frauen und Gleichstellung. In Lichtenberg hat die 1971 in Nordrhein-Westfalen geborene Obermeyer neben dem Jugend- auch das Gesundheitsressort geleitet. Die promovierte Rechtswissenschaftlerin wurde im November 2016 zur Stadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste gewählt.

Der damalige Spitzenkandidat der Linken, Sven Diedrich, hatte überraschend seine Kandidatur für das Bezirksamt auf der konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 27. Oktober zurückgezogen. Grund war, dass er sich den Bereich Jugend nicht zutraue. Diedrich wollte damals Baustadtrat werden. Die Frage, ob er vielleicht jetzt Bock auf den Stadtratsjob in Mitte habe, beantwortet der Bezirksverordnete so: „Es gibt eine Findungskommission, die auf der Suche nach einem Kandidaten ist.“ Sven Diedrich arbeitet hauptberuflich im Führungsteam von Senatorin Katrin Lompscher.

Auch Linke-Fraktionschef Thilo Urchs will keine Namen nennen und verweist auf das laufende Auswahlverfahren. Es gebe aber schon einige Interessenten für die B4-Stelle (zirka 7700 Euro monatlich brutto). Urchs hofft, einen nahtlosen Übergang hinzubekommen. Die Stadtratstelle soll im November wieder besetzt werden. Den Wechsel von Obermeyer in den Senat „bedauert“ der Fraktionschef. Sie ist eine „sehr kompetente Frau“, sagt Urchs.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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