Spielen mit Mundschutz
Strenge Corona-Regeln auf den 252 freigegeben Plätzen
Das Bezirksamt hat am 30. April die 252 Spielplätze im Bezirk wieder freigegeben. Die rotweißen Flatterbänder sind weg.
Drei Tage waren die Teams vom Straßen- und Grünflächenamt (SGA) unterwegs, um die seit Wochen gesperrten Spielplätze zu kontrollieren. Am 17. März hatte das Bezirksamt wegen der Corona-Pandemie alle Anlagen geschlossen. Kinder durften seitdem nicht mehr darauf spielen. Jetzt werden die Corona-Einschränkungen nach und nach gelockert, und auch die Spielplätze sind wieder auf. Darauf haben sich die Bezirksbürgermeister im Rat der Bürgermeister am 23. April geeinigt.
Die Bezirke sollen dafür sorgen, das Infektionsrisiko zu minimieren. Sie appellieren an die Bürger, „insbesondere für die erwachsenen Begleitpersonen die Abstandsregelungen unbedingt einzuhalten“, wie Bürgermeister Stephan von Dassel und seine für Spielplätze zuständige Stadträtin Sabine Weißler (beide Grüne) gemeinsam mitteilen. Das Bezirksamt „empfiehlt dringlich allen Personen älter als zehn Jahre eine Mund- und Nasen-Bedeckung, da auf den Spielplätzen die Abstandsregelungen oft nur schwer einzuhalten sind“, heißt es in der Erklärung. Wer keine Kinder betreut, hat striktes Zugangsverbot. Außerdem sollen „zu betreuende Kinder nur durch jeweils eine erwachsene Person begleitet werden, um eine infektionsfördernde Enge am und um den Spielplatz zu verhindern“.
Die SPD fordert in ihrem aktuellen BVV-Antrag „Kleine Kinder unterstützen – Familien entlasten“ (Ergebnis nach Redaktionsschluss) auch „ein sinnvolles Konzept für die Beschäftigung und Betreuung von Kleinkindern jenseits der Spielplätze“, wie es heißt. Darin wird der Bezirk aufgefordert, auch „Spielstraßen nach Wiener Vorbild“ einzurichten. Auf wenig befahrenen Straßen könnten „Kinder unter Wahrung der Abstandsregeln spielen und Fahrradfahren“. Konkrete Straßen nennt die SPD nicht in ihrem Antrag. Wie der Berliner Morgenpost berichtet, hat SPD-Fraktionsvize Daniel Schwarz noch eine weitere Idee. Weil die Kindertagesstätten geschlossen sind, könnten Kita-Erzieherinnen auf den Spielstraßen aufpassen.
Bereits im Dezember 2019 hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen Antrag der Linken beschlossen, temporäre Spielstraßen auch in Mitte einzurichten. Das Bezirksamt solle auf seiner Website über diese Möglichkeit informieren und eine Ansprechstelle im Bezirksamt schaffen, die Bürger berät und Anträge entgegennimmt. Passiert ist diesbezüglich noch nichts.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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