Kostenlose Pilzberatung im Botanischen Museum nutzen
Steglitz-Zehlendorf. In den sandigen Kiefernwäldern Brandenburgs sprießen jetzt Frühjahrslorcheln aus dem Boden. Doch Vorsicht: Der Genuss der Pilze ist hochgefährlich. Pilzsammler sollten zur Sicherheit ihre Ausbeute dem Pilzberater vorlegen.
Bei der Pilzberatung im Botanischen Museum sind aktuell gleich zwei Mal giftige Frühjahrslorcheln vorgelegt worden. Die in den Pilzen enthaltene giftigen und vermutlich krebserregenden Substanzen lassen sich auch nach sorgfältiger Vorbehandlung nicht zuverlässig entfernen, informiert Hansjörg Beyer, Pilzberater im Botanischen Museum. Deshalb kommt es auch immer wieder zu schweren Vergiftungen und Leberschädigungen. Vorsicht ist auch bei den im Frühjahr wachsenden Morcheln geboten. "Sie sind zwar geschmacklich hervorragend, doch nicht ganz ungefährlich", weiß Beyer. Nach dem Genuss käme es oft zu neurologischen Symptomen, deren genaue Ursache noch nicht ganz feststeht. Zu vermeiden sind in jedem Fall überalterte Exemplare und der Verzehr großer Mengen. Hansjörg Beyer weist darauf hin, dass es ohnehin nicht erlaubt ist, Morcheln in großen Mengen zu sammeln. Die Pilze stehen in Deutschland unter eingeschränktem Naturschutz.
Im Mai ist der essbare Mairitterling zu finden. Er hat mit dem Ziegelroten Risspilz einen giftigen Doppelgänger. Beide Arten kommen in Berlin und Brandenburg in unterschiedlicher Herkunft vor.
"Wer sich nicht sicher ist, ob ein Pilz giftig ist oder nicht, sollte unbedingt die Pilzberatung aufsuchen", rät der Experte.
Die kostenlose Pilzberatung im Botanischen Museum, Königin-Luise-Straße 6-8, hat bis zum 1. Juli an jedem Montag von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Am Pfingstmontag, 20. Mai, ist keine Sprechstunde. Weitere Informationen und Sprechzeiten auf www.bgbm.org/bgbm/pr/about/pilze.htm.
Karla Menge / KM
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