Yan Yan ist nur noch bis zum 12. Juli im Naturkundemuseum zu sehen
Mit einem Familienfest unter dem Motto "Bye Bye Panda" verabschiedet das Museum am 12. Juli Yan Yan aus der Sonderausstellung, die noch bis Ende Juli läuft. Die Schöne - das bedeutet Yan Yan - tritt 20 Jahre nach ihrer Ankunft in Berlin ihre Heimreise nach China an. Das Land verleiht prinzipiell die seltenen Tiere nur an Zoos. Es gibt weltweit noch rund 1900 Pandas, die in Reservaten, Zuchtstationen und Zoos leben.
Yan Yan war 1995 aus dem Pekinger Zoo nach Berlin gekommen, damit sie von Bao Bao schwanger wird. Doch aus dem lang ersehnten Panda-Nachwuchs wurde nichts. Sie verstarb 2007. Auch Bao Bao, der 2012 mit 34 Jahren im Zoo starb und somit als Methusalem unter den in Zoos lebenden Großen Pandas gilt, ist Teil der Ausstellung. Bao Bao kam 1980 als Staatsgeschenk der Volksrepublik China an Bundeskanzler Helmut Schmidt nach Berlin. Die Dermoplastik wird im Naturkundemuseum bleiben. Ob sie Ende Juli in den nichtöffentlichen Sammlungsbereichen verschwindet, ist noch nicht entschieden. "Vielleicht stellen wir Bao Bao dauerhaft aus", sagte Museumssprecherin Gesine Steiner. Er würde bestens in die Abteilung "Highlights der Präparationskunst" passen, wo auch Eisbär Knut und Gorilla Bobby stehen. Die Dermoplastiken von Yan Yan und Bao Bao hat Präparator Detlev Matzke mit Genehmigung der chinesischen Leihgeber hergestellt. Die Tiere waren nach ihrem Tode im Kühlhaus des Naturkundemuseums gelagert worden.
In der leeren Yan-Yan-Vitrine will das Museum bis zum Ende der Sonderschau persönliche Erinnerungen der Berliner an Yan Yan zeigen. Ab sofort kann man seine Lieblingsfotos, Andenken oder Geschichten an das Museum für Naturkunde, Stichwort "Bye Bye Panda!", Invalidenstraße 43, 10115 Berlin schicken.
Unter allen Einsendungen werden zehn handbemalte Pappmaché-Pandas des WWF Deutschland verlost. Darüber hinaus erhält jeder Teilnehmer einmalig freien Eintritt. Der Eintritt kostet ansonsten sechs, ermäßigt 3,50 Euro.China investiert hohe Summen in die Zucht der vom Aussterben bedrohten Pandas. Ein Pärchen verleiht das Land für eine Million Dollar pro Jahr an Zoologische Gärten. Zoochef Andreas Knieriem will wieder Pandas nach Berlin holen. Derzeit würden Gespräche geführt.
In der Sonderausstellung sind sechs Pandas, die Originalskelette von Bao Bao und Yan Yan und wertvolles Sammlungsmaterial aus Berlin und Paris zu sehen. Die Besucher erwarten rund 30 spannende Geschichten rund um den Großen Panda als Botschafter für den Umweltschutz und Forschungsobjekt, als Superstar und Sexmuffel, als Diplomat und Werbeträger. Es geht auch um Themen wie Entdeckung, Anatomie, Jagd und Lebensweise. Historisches Bild- und Filmmaterial verdeutlicht den Hype, den die ersten Pandas in der westlichen Welt auslösten. Welchen Aufwand die Chinesen für den Arterhalt betreiben, lassen Aufnahmen aus einer hochmodernen Zuchtstation erahnen. Man kann auch lebende Pandas beobachten; eine Webcam überträgt in Echtzeit Bilder aus einer Zuchtstation.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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