Für wen sich der Datenturbo lohnt
Wie viel, hängt vor allem von den am Wohnort verfügbaren Anbietern ab. Die Preise für 32 MBit/s beginnen nach Angaben des Telekommunikationsportals "Teltarif.de" bei rund 30 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Die günstigsten, langsameren Anschlüsse gibt es ab etwa 20 Euro pro Monat.
Angesichts der höheren Kosten stellt sich die Frage, ob sich der schnelle Draht ins Netz überhaupt lohnt. Beim reinen Surfen ist das eher nicht der Fall: Die Unterschiede beim Laden von Internetseiten bewegen sich oft im Bereich von Millisekunden, für den Nutzer ist der schnellere Aufbau so kaum spürbar. Anders sieht es aus, wenn man regelmäßig große Datenmengen aus dem Internet herunterlädt oder zum Beispiel Online-Videotheken nutzt: Vor allem für HD-Filme ist eine schnelle Verbindung Pflicht.
Doch auch wer seinen Anschluss nur für einfache Netzausflüge nutzt, hat manchmal den Eindruck, dass das Internet langsamer läuft als versprochen. Messen lässt sich die Verbindungsgeschwindigkeit ins Internet mit kostenlosen Tests, etwa unter www.speedtest.net oder bei der Bundesnetzagentur. Liegt der Wert deutlich unter der gebuchten Rate, lassen sich die Ursachen möglicherweise ohne großen Aufwand beheben: Ein schlecht platzierter WLAN-Router, falsch konfigurierte Netzwerkkarten oder veraltete Hard- und Software können die Surfgeschwindigkeit bremsen.
Eventuell ist aber auch der Anbieter schuld an der lahmen Leitung. Nach einer jüngst veröffentlichten Studie der Bundesnetzagentur kommt das relativ häufig vor: Nur ein Teil der Nutzer surft demnach mit dem in der Werbung versprochenen Tempo. Die größten Abweichungen wurden im mittleren und hohen Geschwindigkeitsbereich gemessen. "Beim Datenkorridor zwischen 8 bis 18 MBit/s etwa erhalten rund 70 Prozent der DSL-Nutzer nur etwa 50 Prozent der vermarkteten Geschwindigkeit", erklärt Lina Ehrig vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Das bedeutet: Ist eine Leitung mit DSL 16 000 gebucht, kommen in den meisten Fällen nur Datenraten von etwa 8000 kBit/s beim Kunden an.
Die Aussicht auf Nachbesserung ist in solchen Fällen gering. Der Grund: Die Anbieter sichern sich in den Verträgen mit unkonkreten Angaben wie "bis zu 16.000 kBit/s" ab. Verbraucherschützerin Ehrig rät daher: "Bei Vertragsabschluss ist darauf zu achten, dass der Anbieter in den AGB eine Mindestgeschwindigkeit zusichert." Wird die unterschritten, habe der Kunde möglicherweise eine rechtliche Handhabe. "Häufig setzen Anbieter die Mindestraten aber so niedrig an, dass eine Unterschreitung unwahrscheinlich ist", erläutert die Expertin. Wer kurzfristig kündigen oder zumindest in einen langsameren und damit günstigeren Tarif wechseln will, ist daher in der Regel auf die Kulanz des Providers angewiesen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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