Nur geimpft ins Konzert
Tickethändler Eventim befeuert Debatte über mögliche Privilegien

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, gelten seit Monaten strenge Regeln. Das öffentliche Leben ist so weitestgehend zum Erliegen gekommen: Konzert-, Museums- und Restaurantbesuche – all das ist schon lange nicht mehr möglich.

Ob und welche Maßnahmen die richtigen sind, darüber streiten die Menschen seit Monaten. Corona ist nicht nur ein gefährliches Virus, sondern schon lange ein gesellschaftliches Gift. Jetzt, wo wir endlich eine Waffe gegen diese Krankheit haben und impfen können, bekommt die Debatte neuen Zündstoff. Eventim, Deutschlands größter Onlinehändler von Veranstaltungstickets, hat vorgeschlagen, Eintrittskarten künftig nur an Geimpfte zu verkaufen. Die Onlineplattform von Eventim wurde sogar schon so programmiert, dass sie Impfnachweise lesen kann. Auch Gastronomen und andere Branchen denken über so etwas nach, um endlich wieder Geschäfte machen zu können. Rein rechtlich ist das nach dem Hausrecht zurzeit auch möglich.

Ich verstehe den Ansatz, nur noch Geimpfte ins Stadion, Restaurant oder in den Konzertsaal zu lassen, aber so kann es nicht gehen. Auch der Ethikrat lehnt Sonderregeln für Geimpfte zurzeit ab. Denn bisher weiß niemand, ob Geimpfte das Virus nicht trotzdem übertragen könnten. Außerdem wäre das ohnehin erst ein Thema, wenn jeder, der will, auch die Möglichkeit hat, eine Impfung zu bekommen. Das betont auch Eventim. Es gibt keine Impfpflicht. Und diese durch die Hintertür einzuführen, lehne ich ab. Ich selbst werde mich impfen lassen, wenn ich denn mal dran bin. Aber es ist jedermanns Recht und eigene Entscheidung, dies nicht zu tun. Für diese freie Entscheidung darf er am Ende nicht bestraft oder ausgegrenzt werden. 

Sollten künftig Veranstaltungstickets nur an Geimpfte verkauft werden?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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