Wieder ein Mietshaus verkauft
Anwohner der Bugenhagenstraße in Sorge

Mit der neuen Einkaufsmall „Schultheiss Quartier“ wurde Moabit nicht nur hip, sondern auch chic. Das zieht Investoren an – und ängstigt Mieter.

Luxussanierungen, Eigentumsumwandlungen, Mikroappartements statt familienfreundliche Wohnungen: Diese Ängste treibt die Mieter in der Bugenhagenstraße 2, 4 und 6 gerade um. Die Straße gehört zum Milieuschutzgebiet Birkenstraße. In der Bugenhagenstraße wohnen 35 Mietparteien, bunt gemischt. In der Bugenhagenstraße sind auch Gewerbetreibende zu Hause, darunter ein Geigenbauer, eine Logistikfirma, ein Modegeschäft und ein Späti.

„Anfang August haben wir vom Bezirksamt Mitte erfahren, dass unsere Häuser verkauft wurden“, informieren Martina Hacke und Mario Pütterich von der „MieterInnengemeinschaft Bugenhagenstraße“. Die Frist für das Prüfverfahren zum Vorkaufsrecht beträgt acht Wochen und endet am 30. September. Um den Bezirk zu motivieren, von seinem Vorkaufsrecht im im Milieschutzgebiet Gebrauch zu machen, haben die Mieter bereits demonstriert. „Moabits einzigartige Mischung, die diesen Kiez ausmacht, ist massiv bedroht, wenn der Bezirk hier nicht einschreitet“, so die Mieter. Und dafür sehen sie gute Gründe. Denn in direkter Nachbarschaft ihres Kiez ist an der Turmstraße/Ecke Stromstraße ein Bauprojekt mit etwa 120 Wohnungen, Gewerbe und Einzelhandel geplant. Es handelt sich um das ehemalige Hertie-Gelände samt Parkplatz, dem Eckhaus Turmstraße/Stromstraße und dem denkmalgeschützten Gebäude Stromstraße 61, ehemals Kallasch & Jonas. Der Entwurf zum Bebauungsplan lag bereits Anfang des Jahres aus. Ob die Mieter mit ihrem Protest Erfolg haben, muss sich zeigen. Denn für den Vorkauf sind die Bezirke auf Dritte angewiesen, wie städtische Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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