Spaziergänger entdeckt toten Säugling: Polizei sucht Zeugen

Reste eines Flatterbandes in der Grünlange erinnern noch an den schrecklichen Fund der Babyleiche am Weichselplatz. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Reste eines Flatterbandes in der Grünlange erinnern noch an den schrecklichen Fund der Babyleiche am Weichselplatz.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. In der Nacht zum 14. Oktober entdeckte ein Spaziergänger den Leichnam eines Babys in einer Plastiktüte am Weichselplatz. Die Polizei bitte um Mithilfe, um die Mutter des Jungen zu finden.

Ein Mann machte den grausigen Fund nachts gegen 1.30 Uhr in einer Grünanlage. Sein Hund zeigte großes Interesse an einer grünen Plastiktüte der Firma Lidl mit dem gelben Aufdruck "Alles für Fans". Der tote Säugling, der sich darin befand, wurde inzwischen obduziert. Es handelt sich um einen 57 Zentimeter großen und 3200 Gramm schweren Jungen. Er war vollständig entwickelt und ohne erkennbare Missbildungen. "Vermutlich wurde das Kind dort bereits etwa eine Woche zuvor abgelegt", berichtet Polizeipressesprecher Klaus Schubert. Die Polizei vermutet, dass die Todesursache "nicht natürlich" war. Genaueres stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Es seien weitere Untersuchungen im Gange.

Indes stellte sich inzwischen heraus, dass es keinen Zusammenhang zu dem toten Baby gibt, das 2013 bei der Leerung eines Altkleidercontainers in der Wildenbruchstraße gefunden wurde. Die Mutter des Mädchens, dem die ermittelnden Polizisten den Namen "Sara" gaben, wurde bislang nicht gefunden. "Der DNA-Test ergab, dass die Kinder nicht die gleiche Mutter haben", so Polizeisprecherin Valeska Jakubowski. Für Bestürzung sorgte die Bekanntmachung, dass derselbe Spaziergänger bereits vier Tage zuvor zwei Streifenpolizisten in der Grünanlage auf einen "üblen Geruch" aufmerksam gemacht hatte.

Die Polizisten konnten zwar nichts Übelriechendes finden, dafür aber die verschlossene Plastiktüte, die sie in einem Papierkorb entsorgten - nicht ahnend, dass sich darin eine Babyleiche befand. Nach Bekanntwerden des Fundes meldeten sich die Beamten bei der Mordkommission, um eine Aussage zu machen. Welche Konsequenzen ihr Verhalten hat, steht noch nicht fest.

Zur Aufklärung des Falls bittet die Polizei um Hinweise auf eine Frau aus der Umgebung, die bis vor Kurzem schwanger war, aber nun kein Baby hat. Auch wer verdächtige Wahrnehmungen in der Grünanlage gemacht, wird gebeten, sich bei 6. Mordkommission unter 46 64 91 16 66 zu melden oder bei jeder anderen Polizeidienststelle.
Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 686× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 748× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 424× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 879× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.813× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.