Mieter atmen durch
Vorkauf an der Leinestraße
Vorsichtiger Jubel bei 320 Bewohnern: Das Bezirksamt hat sein Vorkaufsrecht für den Häuserblock der Ecke Leine- und Oderstraße ausgeübt. Noch bis Mitte Mai können aber der Verkäufer und ursprüngliche Käufer Widerspruch einlegen.
Das Ensemble ist berühmt, handelt es sich doch um das „Luftbrückenhaus“, das die Rosinenbomber zur Zeit der Berlinblockade überflogen und das auf vielen historischen Fotos zu sehen ist.
Nachdem der Block von dem Großeigentümer Pears Global erworben worden war, bemühte sich das Bezirksamt, einen anderen, nicht profitorientierten Interessenten ins Boot zu holen. Die Genossenschaft Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin stand zu Verfügung.
„Mit 164 Wohnungen ist es das größte Objekt, für das Neukölln bisher das Vorkaufsrecht geprüft hat und berlinweit der größte Vorkauf zugunsten einer Genossenschaft“, so Stadtplanungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne). Nun heiße es abwarten, ob das Verfahren in die Verlängerung gehe oder die Mieter schnell Sicherheit hätten.
In elf Fällen hat der Bezirk seit 2017 sein Vorkaufsrecht bisher rechtssicher ausgeübt. In vier weiteren Fällen sind noch Gerichtsentscheidungen abzuwarten. Zusätzlich konnten 34 Abwendungsvereinbarungen mit Käufern geschlossen werden. Darin verpflichten sie sich, die Regeln des Milieuschutzes zu akzeptieren, also beispielsweise auf Luxusmodernisierungen zu verzichten.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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