Bürgerstiftung sucht dringend Spender und Unterstützer

Die Bürgerstiftung Neukölln an der Emser Straße braucht Hilfe: Vor Kurzem sind überraschend Spender abgesprungen. Nun sind einige Projekte in Gefahr.

Die Organisation ist etwas Besonderes. Vor zwölf Jahren gründete sie sich als erste selbstständige Bürgerstiftung in einem Berliner Bezirk. Einzelne Personen, Unternehmen, Kirchengemeinden, Vereine und Hausgemeinschaften gaben Geld, mehr als 70 000 Euro Stiftungskapital kam zusammen. Das Ziel war, eine Plattform für Menschen zu schaffen, die sich in und für Neukölln engagieren.

Das älteste Projekt ist das Mentoring für Schüler ab der 9. Klasse: Erwachsene unterstützen Jugendliche, helfen bei Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen, beraten auch bei persönlichen Fragen oder Problemen. „Es ist beeindruckend, wie viel die Begegnung von zwei unterschiedlichen Menschen bewirken kann, und zwar auf beiden Seiten“, sagt Ines Paliege von der Stiftung.

Mehr als 200 Mentoren seien in den vergangenen Jahren vermittelt worden. Doch wegen Geldmangel kann das Projekt zurzeit nur an der Kepler-Oberschule in der Köllnischen Heide stattfinden – und auch nur, weil die Schule sich finanziell beteiligt. „Zwei regelmäßige Spender sind plötzlich abgesprungen, ein Unternehmen, das ebenfalls zu den Unterstützern gehörte, hat sich aufgelöst“, berichtet Paliege. „Dazu kommt, dass unsere Stiftungsgelder früher Zinsen abgeworfen haben. Das ist heute anders.“

Die Bürgerstiftung hat auch einen Förderfonds, mit dem sie kleine Initiativen unterstützt. Das Geld dafür stammt größtenteils aus dem Trödelmarkt, der regelmäßig sonntags am Richardplatz stattfindet. Aber auch für den Fonds müssen Spenden zugeschossen werden. Außerdem in Gefahr sind Workshops, Weiterbildungen, Seminare und „Fokus Neukölln“, eine Veranstaltung, bei der das Wissenschaftszentrum Berlin neue Forschungsergebnisse und Studien zum Bezirk vorstellt.

„Am stabilsten laufen unsere ‚Neuköllner Talente‘, da gibt es nach wie vor einen festen Fördererstamm“, sagt Ines Paliege. Bei diesem Projekt unterstützen ehrenamtliche Paten acht- bis zwölfjährige Kinder, helfen ihnen, ihre Stärken zu entdecken und zu entwickeln. Die Stiftung begleitet die Paare ein Jahr lang, dann machen sie auf eigene Faust weiter. Rund 300 Patenschaften sind bereits zustande gekommen.

Die Bürgerstiftung hat noch einiges mehr im Programm: Es gibt jedes Jahr einen Fotowettbewerb, einen Neukölln-Kalender, Foren, den Bürgerpreis und, und, und. Um mittelfristig planen zu können, wünschen sich die Mitarbeiter möglichst viele Menschen, die regelmäßig Geld spenden, auch wenn es nur eine kleine Summe ist. Ehrenamtliche Helfer sind ebenfalls willkommen. Eine Mischung aus finanzieller Hilfe und Sich-Einbringen wäre optimal, findet Ines Paliege. „Wir wollen alle ansprechen, die einen Neukölln-Bezug haben, denn wir sind eine echte Stadtteil-Stiftung. Bei uns wissen alle, wohin das Geld geht.“

<div class="docTextServiceText">Kontakt: Bürgerstiftung Neukölln, Emser Straße 117, <span class="docTextPhone"></span> 62 73 80 13, <a target="_blank" rel="nofollow" href="mailto:info@neukoelln-plus.de">info@neukoelln-plus.de</a></div>

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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