"Haus Strohhalm" bittet um Unterstützung
Schon der Name ist Programm. Im "Haus Strohhalm" bekommen alle Hilfe, die Hilfe brauchen. Alkoholiker ohne Wohnung bekommen ein Dach über dem Kopf, sozial Schwache aus dem Kiez finden ein günstiges Mittagessen, und arme Senioren und Obdachlose können sich in der Kleiderkammer bedienen. Das heißt: Eigentlich konnten sie sich bis vor wenigen Wochen dort Kleidung aussuchen.
"Ich habe fast nur noch leere Regale, muss immer wieder Bedürftige wegschicken", sagt "Kammerbulle" Uli Zöller traurig. Beim Besuch der Berliner Woche finden sich nur noch sechs Männerjacken auf den Bügeln und drei Paar Schuhe für Herren in den Regalen. Wie der ehrenamtlich tätige Kleiderkammerchef erzählt, wurde in letzter Zeit oft für die Weitergabe ungeeignetes Material abgegeben. In den gespendeten Säcken waren auch alte Gardinen, Kittelschürzen aus DDR-Zeiten und völlig unmodische Kleidung aus volkseigenen Schneidereien. "Damit wir wieder helfen können, brauchen wir gute, tragfähige Sommerkleidung, vor allem für Herren, gern aber auch für Frauen und Kinder. Und ganz dringend gut erhaltene Schuhe in allen Größen, außerdem Unterwäsche und Socken", bittet Uli Zöller um die Unterstützung unserer Leser.
In der Vergangenheit hatten die Hilferufe der Kleiderkammer in der Berliner Woche fast immer zum Erfolg geführt. Die Redaktion konnte im vorigen Jahr beobachten, wie bereits am Tag der Veröffentlichung Anwohner mit großen Säcken zum "Haus Strohhalm" liefen.
Die Kleiderkammer in der Wilhelminenhofstraße 68 - Zugang auf dem Hof - ist montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr geöffnet, bis 16 Uhr können Kleiderspenden danach auch bei den Sozialarbeitern im Vorderhaus abgegeben werden. Auskünfte unter 53 01 43 87.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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