Mausoleum bekommt ein Dach
Historische Zaunanlage am alten Gemeindefriedhof wird saniert
Ein Teil der historischen Zaunanlage und das Mausoleum auf dem 1. Gemeindefriedhof in Pankow werden in den nächsten Wochen saniert.
Der historische Friedhof befindet sich gleich neben dem Bürgerpark an der Wilhelm-Kuhr-/Ecke Kreuzstraße. Anfang April wurde der Wildwuchs in einem Teilabschnitt der Zaunanlage entfernt. Danach sind die schmiedeeisernen Zaunfelder abgebaut und zur Restaurierung in eine Werkstatt gebracht worden. In den kommenden Wochen wird der Sockel der Zaunanlage instandgesetzt.
Der zweite Schwerpunkt der anstehenden Arbeiten ist das Mausoleum von Hermann Killisch von Horn. Auch von diesem Bauwerk wird Wildwuchs entfernt. Danach wird die Fassade instandgesetzt und das Gewölbedach neu mit Blech eingedeckt. Die rund 235 000 Euro teuren Baumaßnahmen werden mit Mitteln aus dem Förderprogramm zur „Unterhaltung landeseigener Denkmale“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen finanziert. Von den zur Verfügung gestellten Mitteln könne leider noch nicht die Instandsetzung der desolaten Einfriedungsmauer an der Kreuzstraße sowie die Restaurierung der fünf schmiedeeisernen Grabeinfassungen auf dem Friedhofsgelände finanziert werden, informiert Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen). Daher ist eine Fortsetzung der Bauarbeiten für das Jahr 2021 geplant,
Der rund 4600 Quadratmeter große 1. Gemeindefriedhof Pankow wurde 1841 angelegt. Zuvor wurden Pankower innerhalb der Umfassungsmauer der alten Pfarrkirche „Zu den Vier Evangelisten“ auf dem Dorfanger bestattet. Da die Gemeinde einen Erweiterungsbau an der Kirche plante, wurden die Gräber auf den neu angelegten Gemeindefriedhof umgebettet.
Die ursprüngliche Holzeinfriedung der gesamten Fläche wurde 1908 durch eine repräsentative schmiedeeiserne Einfassung ersetzt. Der Friedhof wurde 1971 aufgelassen und später in eine Parkanlage umgestaltet. Mehrere Grabsteine aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts und einige Grabanlagen mit schmiedeeisernen Gittern blieben dabei erhalten.
In der südwestlichen Ecke der Grünanlage steht das Mausoleum für Hermann Killisch von Horn und seine Familie. Es ist im Stil des Historismus über rechteckigem Grundriss errichtet worden. Gebaut wurde es 1904 im Auftrag der Witwe Antonie Killisch von Horn durch den Maurermeister Christian Friedrich Malingriaux.
Der 1821 geborene Hermann Killisch von Horn kaufte 1856 das 2,5 Hektar große Gelände des heutigen Bürgerparks Pankow, nachdem er mutmaßlich über Börsenspekulationen zu Reichtum gelangt war. Er gestaltete die Anlage aufwendig nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsgartens. Nach zählen Verhandlungen mit den Erben von Killisch von Horn konnte die Gemeinde Pankow 1907 den Park erwerben und die Grünanlage offiziell als für jeden zugänglichen Bürgerpark eröffnen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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