Der Garten in der Flasche:
Junge Pankower Gründer produzieren und vertreiben ungewöhliche „Tiny Gardens“

Mit ihren Flaschengärten werden Kimi Frost und Rasmus Bürder noch in diesem Jahr einen richtigen Laden eröffnen. Bisher gibt es sie nur übers Internet und auf Märkten. | Foto: Bernd Wähner
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  • Mit ihren Flaschengärten werden Kimi Frost und Rasmus Bürder noch in diesem Jahr einen richtigen Laden eröffnen. Bisher gibt es sie nur übers Internet und auf Märkten.
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„Tiny Gardens“ heißt ein Start-up aus Pankow, das nicht nur ein originelles Produkt anbietet, sondern auch nachhaltig arbeitet.

„Tiny Gardens“ beschreibt das Produkt von Kimi Frost und Rasmus Bürder bereits sehr gut. Sie gestalten „kleine Gärten“, die sie in Flaschen vertreiben. Und für diese Flaschengärten findet jeder garantiert Platz im Wohnzimmer. Da wird sich mancher fragen: Wie soll denn das gehen? Das ist natürlich Geschäftsgeheimnis der beiden jungen Leute. Denn mit ihrem Start-up gründeten sie den ersten nachhaltigen Flaschengarten-Store in Deutschland.

Bis die beiden Pankower in ihrer Wohnung mit ihrem Online-Shop an den Start gehen konnten, dauerte es eine ganze Weile. Kimi Frost studiert Agrarwissenschaften. Sie arbeitete als Werkstudentin bei einem Online-Pflanzenhandel. Und über diesen Job kam sie auf die Idee mit den Flaschengärten. Ihr Freund Rasmus Bürder ließ sich von der Idee anstecken. Beide begannen zu recherchieren und zu experimentieren. Welche Erde verwendet man? Wie groß müssen die Flaschen sein? Welche Pflanzen sind geeignet? Wie schafft man im Flaschengarten ein Klima, in dem die Pflanzen lange Zeit gedeihen? „Unsere ersten Experimente endeten desaströs. In den Flaschen sah es nach einiger Zeit schrecklich aus“, sagt Bürder. Aber die beiden gaben nicht auf. Nach und nach wurden die Ergebnisse immer ansehnlicher. Es dauerte fast anderthalb Jahre, ehe die beiden mit den Ergebnissen vollends zufrieden waren. Mittlerweile gedeihen die Pflanzen in den eigens angefertigten Flaschen wunderbar.

Und für alle, die keinen „grünen Daumen“ haben, ist gut zu wissen: Man braucht sich fast gar nicht um diesen kleinen Garten zu kümmern. Drei- bis viermal gießen im Jahr reicht. In den verschlossenen Flaschen ist nämlich bereits in einem kleinen Ökosystem alles vorhanden, was dem Garten ein langes Leben sichert.

Mit ihren Flaschengärten werden Kimi Frost und Rasmus Bürder noch in diesem Jahr einen richtigen Laden eröffnen.  | Foto: Rasmus Bürder
  • Mit ihren Flaschengärten werden Kimi Frost und Rasmus Bürder noch in diesem Jahr einen richtigen Laden eröffnen.
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Das Besondere an „Tiny Gardens“ ist, dass alle Bestandteile nachhaltig sind und auch recycelt werden können. „Damit wir dieses Ziel erreichen konnten, mussten wir nicht nur viel experimentieren, sondern auch die entsprechenden Zulieferer finden“, so Kimi Frost. Das Holz für die Holzkohle, die im Flaschengarten verarbeitet wird, stammt zum Beispiel aus heimischen Wäldern. Die Flaschen werden von einem heimischen Familienbetrieb aus recyceltem Glas hergestellt. Das Material für den Flaschenverschluss ist natürlich keine Plastik, sondern Kork, der als nachwachsender Rohstoff von der Korkeiche aus Portugal kommt. Und durch Wiederaufforstung steigt dort der Bestand an Korkeichen sogar stetig. Den als Rohstoff ankommenden Kork bearbeitet Rasmus Bürder dann in Handarbeit so, dass er als Korken auf die Flasche passt. In den Gläsern finden sich vor allem nachgezüchtete tropische Pflanzen sowie Bonsai-Baumarten. Und Moos dient als Wasserspeicher.

Nachdem die Flaschengärten anfangs nur online über www.tiny-gardens.de vertrieben wurden, trifft man Kimi Frost und Rasmus Bürder immer mal wieder auf Märkten. Großes Ziel der beiden ist es aber, Ende des Jahres einen eigenen Tiny-Gardens-Laden zu eröffnen. Um für diesen eine Anschubfinanzierung zu bekommen, starteten jetzt die Unternehmensgründer auf www.startnext.com/flaschengarten-store eine Crowdfunding-Kampagne.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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