Ausleihe wird ehrenamtlich organisiert
Lesestunden für Schüler und ein Leseclub in Französisch Buchholz

Seit neun Jahren ist die Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz an der Cunistraße 7 beheimatet. | Foto: Bernd Wähner
  • Seit neun Jahren ist die Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz an der Cunistraße 7 beheimatet.
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Mit 25 ehrenamtlichen Mitarbeitern versorgt die Nachbarschaftsbibliothek an der Cunistraße 7 lesehungrige Buchholzer mit Lesestoff.

„Aber wir brauchen neue, vor allem jüngere Ehrenamtliche, damit wir auch künftig unsere Öffnungszeiten garantieren können“, sagt Wolfgang Höwekamp. Er ist der Vorsitzende des Vereins, der die Nachbarschaftsbibliothek trägt. Fast alle Helfer haben inzwischen die 70 Jahre überschritten. „In diesem Jahr feiern drei ihren 80. Geburtstag“, berichtet Evelyn Eisenblätter, die die Bibliothek leitet.

Vor 13 Jahren waren die meisten frisch im Seniorenalter. Sie entschlossen sich, zu helfen, damit es noch eine Bibliothek im Ortsteil geben kann. Denn Ende 2004 hatte das Bezirksamt nach Sparmaßnahmen keine Mitarbeiter mehr für deren Betrieb. Die Bibliothek an der Berliner Straße 26 sollte geschlossen, der Medienbestand an andere Bibliotheken verteilt werden.

Dagegen protestierten Buchholzer Bürger. Schließlich ließ sich das Bezirksamt auf die Idee ein, die Bücherei als Nachbarschaftsbibliothek von Ehrenamtlichen betreiben zu lassen. Anfang Februar 2005 begann der Ausleihbetrieb. 2009 musste die Bibliothek allerdings ihre Räume verlassen. Der Liegenschaftsfonds, der das Gebäude verwaltete, hatte einen Käufer gefunden. An der Cunistraße 7 fand der Trägerverein neue Räume und auch einen sozial engagierten Vermieter. Miete und Betriebskosten werden inzwischen vom Bezirksamt getragen.

Vom Angebot her hat sich die Bibliothek stetig weiterentwickelt. Sie verfügt heute über einen Medienbestand von 13 000 Büchern und fast jede Woche wird gespendet. Entgegengenommen werden immer mittwochs gut erhaltene Bücher, die voraussichtlich auch Nutzer finden. „Beschädigte Bücher und Bücher, die bisher noch nie ausgeliehen wurden, sondern wir derzeit Stück für Stück aus, um Platz für neue zu schaffen“, erklärt Wolfgang Höwekamp.

Einen großen Raum nimmt die medienpädagogische Arbeit ein. In den Vormittagsstunden kommen Kita-Gruppen und Schulklassen zu Leseveranstaltungen. In den vergangenen fünf Jahren waren es über 50 pro Jahr. „Und in den ersten Monaten dieses Jahres waren es bereits 23 Kinder-Veranstaltungen“, informiert Evelyn Eisenblätter.

Regelmäßigen Kontakt hat das Team zur nahen Grundschule im Birkenhof. Daraus entwickeln sich auch Projekte. So gestalteten Schüler Anfang des Jahres Szenen aus ihren Lieblingsmärchen. Die kleinen Kunstwerke wurden dann im Schaufenster der Bibliothek ausgestellt.

Für Erwachsene hat das Bibliotheksteam einen „Leseclub“ ins Leben gerufen. Jeden ersten Montag im Monat um 15 Uhr sind alle willkommen, die sich mit anderen Literaturfreunden über Bücher unterhalten möchten. Es werden Bücher vorgestellt, und es wird natürlich aus ihnen vorgelesen. Das nächste Mal trifft sich der Leseclub am 4. Juni, um sich zum Buch „Die Hauptstadt“ von Robert Menasse auszutauschen.

„Für mich ist es vor allem die Liebe zu Büchern, die mich motiviert, in der Nachbarschaftsbibliothek tätig zu sein“, sagt Wolfgang Höwekamp. „Durch das Lesen eignet man sich neues Wissen an und man erweitert seinen Horizont. Und das möchte ich auch anderen ermöglichen.“

Geöffnet ist dienstags bis donnerstags von 13 bis 19 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr. Wer sich engagieren möchte, meldet sich unter ¿64 43 12 37 oder www.nachbarschaftsbibliothek-buchholz.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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