Im Einsatz auf der ganzen Welt
Vereinigung Junger Freiwilliger organisiert seit 30 Jahren Workcamps für Jugendliche

Roman Kühn ist Geschäftsführer der Vereinigung Junger Freiwilliger. Der Verein bringt seit 30 Jahren Jugendliche aus aller Welt zusammen. Derzeit ist allerdings Krisenmanagement gefragt. | Foto: Bernd Wähner
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  • Roman Kühn ist Geschäftsführer der Vereinigung Junger Freiwilliger. Der Verein bringt seit 30 Jahren Jugendliche aus aller Welt zusammen. Derzeit ist allerdings Krisenmanagement gefragt.
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Die Vereinigung Junger Freiwilliger (VJF) kann in diesem Jahr zwei Jubiläen feiern: Der gemeinnützige Verein wurde vor 30 Jahren gegründet und die Workcamp-Bewegung kann in diesem Jahr auf stattliche 100 Jahre zurückblicken.

Doch zum Feiern ist Geschäftsführer Roman Kühn, seinen Kollegen und Vereinsmitgliedern derzeit nicht zumute. „Wir müssen uns um das Wohl unserer Jugendlichen kümmern“, sagt er. Immerhin sind 20 von ihnen im Rahmen eines freiwilligen Jahres im Ausland, und zwar in Kambodscha, Chile und Ecuador, im Einsatz. „Wir müssen nun dafür sorgen, dass sie sicher zurück nach Deutschland heimkehren“, beschreibt Roman Kühn die Herausforderung.

Ebenso intensiv wird im Büro des VJF in der Berliner Allee 59/61 geprüft, wie es mit den 85 Jugendlichen weitergeht, die derzeit ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren. „Das ist von der jeweiligen Einsatzstelle abhängig“, sagt Roman Kühn. Wer zum Beispiel in Öko-Projekten in Schulen oder in Eine-Welt-Läden eingesetzt war, bleibt zu Hause. Diejenigen, die Kampagnen für Organisationen konzipieren oder begleiten, arbeiten von zu Hause aus. Aber wer in Schulzoos, auf Kinderbauernhöfen oder Gartenarbeitsschulen arbeitet, bleibt wahrscheinlich im Einsatz. Schließlich müssen Tiere und Pflanzen weiter versorgt werden.

Unklar ist indes, ob in diesem Jahr Workcamps stattfinden werden, für die die VJF bundesweit bekannt ist. „Drei von den 35 geplanten mussten wir bereits absagen“, sagt Kühn. Und unklar ist auch, ob die Jubiläumsveranstaltung zu „100 Jahre Workcamp-Bewegung“ Ende August stattfinden wird, die von der Trägerkonferenz der Internationalen Jugendgemeinschafts- und Jugendsozialdienste organisiert wurde.

Gegründet wurde die Vereinigung Junger Freiwilliger, die inzwischen in Weißensee ihre Geschäftsstelle hat, im Jahre 1990. Ihr Ziel war es seinerzeit, Jugendlichen aus dem Ostteil der Stadt die Teilnahme an internationalen Freiwilligenprojekten zu ermöglichen. Die VJF nahm auch Kontakt zu anderen Freiwilligen-Vereinigungen in aller Welt auf. Während sich die jungen Leute aus Ost-Berlin im Ausland engagierten, war für den Sommer 1990 das erste internationale Workcamp in Berlin zu organisieren. Das erste Projekt war seinerzeit ein Pflegeeinsatz auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. Es kamen über 100 junge Leute unter anderem aus den USA, Japan, Hongkong und China.

Heute ist der VFJ eine feste Größe unter den bundesdeutschen Freiwilligen-Organisationen. Jedes Jahr sind circa 400 junge Leute aus Berlin in Workcamps in aller Welt im Einsatz. Zwischen 35 und 40 Camps sind es außerdem, die die VJF jährlich selbst auf die Beine stellt. Dabei geht es um die Pflege von Biotopen, aber auch um Renovierungsarbeiten in gemeinnützigen Einrichtungen. Junge Leute aus aller Welt verschönern jedes Jahr zum Beispiel den Jugendklub Maxim in Weißensee oder unterstützen das Pankower Trommelfest Rakatak.

Die Camps in Deutschland werden über internationale Partnerorganisationen in etwa 60 Ländern ausgeschrieben. So können sich junge Leute aus aller Welt bewerben. Andersherum verfügt die VJF über eine Übersicht mit Workcamps, die die Partnerorganisationen im Ausland anbieten. An diesen können dann die Berliner Jugendlichen im Alter von 18 bis 26 Jahre teilnehmen. Neben den Workcamps ist die VJF auch Koordinator für den Einsatz Jugendlicher im FÖJ in Berlin.

Wer mehr über die Vereinigung Junger Freiwilliger wissen möchte, der kann sich unter ¿42 85 06 03 und im Internet auf www.vjf.de informieren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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