Berliner Wasserbetriebe legen einen riesigen Stauraumkanal unter dem Mauerpark an

Im Mauerpark wird derzeit viel gearbeitet: Einerseits wird er erweitert, andererseits entsteht unterirdisch ein neuer  Stauraumkanal. | Foto: Bernd Wähner
  • Im Mauerpark wird derzeit viel gearbeitet: Einerseits wird er erweitert, andererseits entsteht unterirdisch ein neuer Stauraumkanal.
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Prenzlauer Berg. Mit dem Vorhaben Stauraumkanal unter der Schwedter Straße im Mauerpark geht es jetzt los.

Der Tunnel, der unter der gepflasterten Straße im Park entstehe, solle künftig bei starkem Regen 7400 Kubikmeter Abwasser speichern, sagt die Pressesprecherin der Berliner Wasserbetriebe, Astrid Hackenesch-Rump. Bis zum 21. November werden derzeit an der künftigen Startbaugrube für die Tunnelbohrmaschine an der Berner Straße zwei Gehwegüberfahrten hergestellt. Vom 22. November bis Ende April 2018 wird dann der Bauplatz für den Tunnelvortrieb mit der fast elf Meter tiefen Startbaugrube vorbereitet. Dazu werden am Eingang des Mauerparks die Treppenstufen sowie das Podest an der Ecke Eberswalder und Schwedter Straße teilweise zurückgebaut.

In den Mauerpark gelangt man dann während der rund zweijährigen Bauzeit über einen neu errichteten provisorischen Zugang westlich des Mauerparks (vor dem Café Mauersegler) sowie über den Fußweg über die Böschung des Sportstadions auf der östlichen Seite. Um den Mauerpark möglichst wenig zu beeinträchtigen, wird der 654 Meter lange Kanal mit der Tunnelbohrmaschine unterirdisch vorangetrieben. Diese rund drei Monate andauernden Bohrungen beginnen im Mai. In dieser Zeit wird der Bürgersteig vor der Baustelle gesperrt.

Der Tunnelbohrer benötigt die Startbaugrube an der Bernauer sowie eine Zielbaugrube, die noch an der Gleimstraße angelegt wird. In diesen beiden Gruben entsteht auch die Anbindung des neuen Stauraumkanals an die Kanalisation der Wohngebiete im Umfeld sowie an ein Entleerungspumpwerk.

Über den Bau des Stauraumkanals unter dem Mauerpark wird bereits seit 2009 nachgedacht. Mit ihm soll die Verschmutzung der Berliner Gewässer verringert werden. Wenn es sehr stark regnet, sind häufig die Klärwerke überlastet. Wasser von den Straßen wird dann völlig ungefiltert in fließende Gewässer wie in die Spree und die Panke gespült. Stauraumkanäle können da Abhilfe schaffen. Dort wird das Schmutzwasser so lange gespeichert, bis es in den Klärwerken wieder freie Kapazitäten gibt. Als ein geeigneter Ort für solch einen Kanal machten Wasserbetriebe und Senat den Bereich unter der Schwedter Straße im Mauerpark aus.

2013 ist dieses Vorhaben erstmals den Anwohnern vorgestellt worden. Diese konnten sich mit dem Bauablauf zunächst nicht anfreunden. Sie befürchteten, dass der Verkehr, der bisher über die Gleimstraße rollt, während der zweijährigen Bauzeit über Straßen im Wohngebiet umgeleitet wird, und dass der Mauerpark nicht mehr in gewohnter Weise genutzt werden kann. Inzwischen wurden Verkehrslösungen erarbeitet, und die Wasserbetriebe entschlossen sich zu einem unterirdischen Tunnelvortrieb. Damit steht der Mauerpark ohne größere Einschränkungen auch während der Bauzeit allen offen. BW

Weitere Informationen gibt es auf www.bwb.de/regen und http://asurl.de/13lj.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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