Mieter hoffen auf den Senat
Bezirk Pankow soll ein Vorkaufsrecht für Gleimstraße 56 ausüben können
Wird der Bezirk für das Haus Gleimstraße 56 sein kommunales Vorkaufsrecht wahrnehmen? Der dortige Mieterverein macht sich weiterhin dafür stark.
Wie kürzlich berichtet, war das Haus verkauft worden. Die Mieter befürchten, dass es nun kostenintensiv modernisiert wird. Als Käufer sei im Grundbuch inzwischen eine GmbH vorgemerkt, berichtet Lothar Gröschel vom Mieterverein Gleimstraße 56. Diese gehöre zu einem „komplexen Unternehmensgeflecht, unter anderem mit Firmen in Luxemburg, Italien und der Schweiz.“ Nach Recherchen des Vereins habe die zukünftige Hauseigentümerin bei der Entwicklung der Immobilie vor allem die Optimierung der Rendite im Fokus. Der Gesetzgeber begünstige das dadurch, dass jährlich elf Prozent der Modernisierungskosten direkt auf die Miete umgelegt werden können.
Der Bezirk Pankow habe jetzt bis zum 10. September Zeit, von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen, so Gröschel. Allerdings müsste der Verkauf zugunsten eines Dritten, zum Beispiel einer Wohnungsbaugesellschaft erfolgen. Und solch einen Drittkäufer zu finden, wird nicht leicht. „Wenn der Bezirk sein Vorkaufsrecht nicht ausüben kann, stehen die Mieter der Gleimstraße 56 ungeschützt da“, sagt Gröschel. Die dann sicher kommenden Modernisierungsmaßnahmen werden sie hart treffen. Deshalb wenden sich die Mieter nun an Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD). Mit einer Finanzspritze könne dessen Verwaltung den Verkauf an eine Wohnungsbaugesellschaft unterstützen. Das Land Berlin hat für solche Fälle 100 Millionen Euro in seinen Haushalt eingestellt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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