Geldsegen aus Parteivermögen
Volkspark bekommt zwölf Millionen Euro

Das  steinerne "Tor zum Prenzlauer Berg" steht seit 1998 am Eingang zum Volkspark.  | Foto: Bernd Wähner
  • Das steinerne "Tor zum Prenzlauer Berg" steht seit 1998 am Eingang zum Volkspark.
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Berlin bekommt aus dem Parteivermögen der DDR rund zwölf Millionen Euro. Davon profitiert auch der Volkspark Prenzlauer Berg.

Die sogenannten PMO-Mittel der Parteien- und Massenorganisationen der DDR belaufen sich für das Land Berlin auf 12,1 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen 17 ausgewählte Projekte gefördert werden. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Senat kürzlich auf Vorlage von Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) beschlossen hat. Unter den Projekten ist auch der Volkspark Prenzlauer Berg. Der wartet schon seit Jahren auf seine Sanierung. Doch passiert ist bisher nichts – aus Mangel an Geld und Personal. Nun soll es zumindest 2023 abschnittsweise damit losgehen. Denn der Volkspark bekommt 1,2 Millionen Euro aus dem lange verschollenen Parteivermögen. Der Investitionsbedarf für den 28 Hektar großen Park liegt allerdings bei mindestens sechs Millionen Euro, wie der Pankower SPD-Abgeordnete Tino Schopf mitteilt. Insofern müssten weitere Fördermittel beantragt werden.

Dringlich sind im Park vor allem die Wege. Rund 75 Prozent von ihnen brauchen einen neuen Belag. Auch Treppen, Rampen, Stützmauern, Geländer, der Spielplatz, Sitzbänke und Orientierungsschilder müssen auf Vordermann gebracht werden. Nötig sind auch vorbereitende Gutachten, Bodenuntersuchungen und Bestandserfassungen von Flora und Fauna. Rund 600 000 Euro hatte das Bezirksamt dafür bereits in seiner Investitionsplanung 2019 bis 2023 festgeschrieben. Bis 2022 soll das nun passieren. Danach will das Bezirksamt einen Pflege- und Entwicklungsplan erarbeiten. Bis 2025 soll die Sanierung des Parks abgeschlossen sein.

Der Volkspark Prenzlauer Berg ist eine der größten Grünanlagen im Bezirk. Er liegt etwas versteckt am Rand des Ortsteils, weshalb ihn viele Berliner gar nicht im Blick haben. Früher war der Volkspark reines Ackerland. Danach entstanden dort überwiegend Kleingartenparzellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort dann zwischen 1954 und 1977 mehr als drei Millionen Kubikmeter Schutt abgeladen und der Park zur „Oderbruchkippe“ mit Mutterboden zwischen den einzelnen Trümmerschichten. Nach und nach entstand eine neue Landschaft, bepflanzt mit Pappeln, Eschenahorn und Robinien. 1969 erhielt die Grünanlage den Namen Volkspark Prenzlauer Berg. Danach überließ man den Park weitgehend der Natur. Knapp 60 verschiedene Vogelarten sind im Volkspark schon gesichtet worden. Aber auch Kunstwerke finden sich bis heute dort, wie die „Rodelnden Kinder“ von Erwin Damerow oder das „Tor zum Prenzlauer Berg“ von Walter Göritz.

Weitere PMO-Mittel bekommen der Park am Weißen See in Weißensee, das Gründerzentrum in der Luisenstraße und die U5-Kulturbahnhöfe Weberwiese und Schillingstraße in Mitte und die Spartacus-Grundschule in Friedrichshain für neue Freiflächen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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