Nachts in der Stadt
Künstler aus dem Iran stellen ihre Werke in der Galerie F92 aus
„Fremd im Dunkeln, fremd im Hellen“ ist der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie F92.
In der Nachbarschaftsgalerie in der Fehrbelliner Straße 92 sind Malerei, Zeichnungen und Druckgrafiken von Faezeh Shakoori und Reza Moradi zu sehen. Sie präsentieren ihre Sicht auf Berlin. Die beiden aus dem Iran stammenden Künstler leben und arbeiten zusammen in Berlin.
Reza verteilt nachts in Berlin Zeitungen. Er nimmt sich dabei die Freiheit, seine nächtlichen Beobachtungen in Skizzen und Fotos festzuhalten. Auf der Staffelei daheim übersetzt er sie dann in meist kleinformatige Bilder auf Pappe und Papier. Menschenleere Straßen, kahle Häuserwände, dunkle Fensterrahmen, schwarze Bäume ohne Laub oder eine Werbetafel und über allem ein schwarzblauer Himmel sind auf seinen Bildern zu sehen. Auf anderen Arbeiten, die in Gouache- und Ölfarben gemalt sind, dämmert der Morgen über den noch schlafenden Häusern.
Ganz anders dagegen die Bilder von Faezeh. Sie geht ins Kino, in Kneipen und auf laute Feste. Auf Konzerten mischt sie sich unter die Menschen in dieser Stadt, die so fremd erscheinen und anders sind, als die Bewohner Teherans im Iran. Und doch erkennt man genauso Dunkel und Licht in ihren Augen und in ihren Seelen. Sie fertigt zunächst Skizzen auf Papier an, die zu Hause in Prenzlauer Berg zu künstlerischen Arbeiten werden. Von ihr sind in der neuen Ausstellung Szenen aus dem Berliner Nachtleben zu sehen.
Die Ausstellung ist bis zum 7. März freitags bis sonntags von 15 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung unter ¿443 71 78 zu sehen. Am 7. Februar veranstalten die beiden Künstler von 12.30 bis 16.30 Uhr in der Ausstellung einen Workshop „Monotypien“. Und am 8. Februar von 15.30 bis 19.30 Uhr sowie am 9. Februar von 12.30 bis 16.30 Uhr laden sie zu einem Workshop „Schabkartontechnik“ ein. Anmeldung unter Tel. 0162 929 00 10.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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