So grün ist Pankow: Bezirksmuseum gibt umfassenden Überblick
Pankow. Wie vielfältig die Natur in Pankow ist, zeigt eine neue Ausstellung im Bezirksmuseum. Wolfgang Krause erforschte mit engagierten Helfern die Geschichte der Grünanlagen.
Zur Natur in Pankow hat der 63-Jährige eine besondere Beziehung. Bis zu seinem Ruhestand war er viele Jahre lang Leiter des Naturschutz- und Grünflächenamtes im Altbezirk Prenzlauer Berg und nach der Bezirksfusion in Pankow. Deshalb kennt er äußerst gut die Grünflächen im Bezirk. Vor etwa drei Jahren trat Wolfgang Krause mit der Idee an Museumsleiter Bernt Roder heran, mal eine Ausstellung zur Geschichte der Grünanlagen im Bezirk zu machen. „Ich wusste erst einmal nicht, ob wir überhaupt genug Material zusammenbekommen. Außerdem war mir nicht klar, wie man eine Ausstellung zum Thema Natur in einem Museum gestalten könnte“, gesteht Roder.
Pflegenotstand und Bürgerengagement
Aber Krause hatte sich bereits seine Gedanken gemacht. Dann kam die Zusage vom Pankower Straßen- und Grünflächenamt, dass man sich erstmals finanzielle an einer Museumsausstellung beteiligen würde. Damit konnte die Arbeit beginnen. „Die Idee hatte ich bereits 2005“, berichtet Krause. „Seinerzeit wurden wegen der angespannten Haushaltssituation die Personalmittel im Grünflächenamt halbiert. Die Flächen, die zu bearbeiten waren, nahmen aber immer mehr zu. Das Amt konnte sich nur noch auf die Verkehrssicherungspflicht konzentrieren. In etlichen Grünanlagen gab es einen Pflegenotstand. Mit einer Ausstellung wollte ich den Bürgern einmal zeigen, welche grünen Schätze wir in Pankow haben“, sagt der Ausstellungsmacher. „Wenn die Besucher das sehen, engagiert sich der eine oder andere vielleicht auch in einer Bürgerinitiative für die Pflege. Immerhin haben wir bereits einige Initiativen im Bezirk.“
Unterschiedliche Stile
Die neu eröffnete Ausstellung „Natur entdecken in Berlin-Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ gibt einen Überblick über die Grünflächen im gesamten Bezirk. „Besonders stolz können wir zum Beispiel auf unsere beiden Schlossparks sein, den am Schloss Schönhausen und den in Buch. Hier sind unterschiedliche Stile der Gartengestaltung, französische, holländische oder barocke Stile zu erkennen“, schwärmt Wolfgang Krause.
Auch der Bürgerpark, der Brosepark und der Park am Weißensee seien wunderschöne Anlagen. Daneben gibt es im Bezirk zahlreiche historische Stadtplätze wie den Kollwitzplatz, den Helmholtzplatz, den Andreas-Hofer-Platz oder den Solonplatz, um nur einige zu nennen. Zu den Gärten, über die in der Ausstellung informiert wird, gehören auch die historischen Bier- und Weingärten wie zum Beispiel an der Bötzow-Brauerei oder der Brauerei Pfeffer.
Die Ausstellung entführt die Besucher auch in die einst größte Krankenhausstadt Europas nach Buch. Auch dort gibt es ausgedehnte Park- und Gartenanlagen. Wolfgang Krause: „Wir beschäftigen uns natürlich auch mit den Pankower Naturschutzgebieten, den Wäldern wie dem Bucher Forst und mit dem Pankower Teil des Naturparks Barnim.“
Die Entwicklung des Mauerparks
Zur Natur gehören auch die Tausenden Kleingärten. So viele wie Pankow hat kein anderer Berliner Bezirk. Ein weiterer Teil der Ausstellung schildert die Entstehung und Entwicklung des Mauerparks. Dieser ist eine der jüngsten, aber wohl bekanntesten Grünanlagen in der Stadt.
Schließlich wirft die Ausstellung auch einen Blick auf das Bürgerengagement. „Das gibt es bereits seit den 30er-Jahren“, berichtet Krause. Seinerzeit gründete sich zum Beispiel eine Bürgerinitiative „Rettet die Schönholzer Heide“. Die Heide war immer mehr zum Festgelände geworden. Bürger wollten hingegen das Grün erhalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierten sich Bürger dann im Nationalen Aufbauwerk für die Sanierung und Schaffung von Grünanlagen. Prominentestes Beispiel für eine DDR-Bürgerinitiative in den 80er-Jahren war die Schaffung des Hirschhofs in Prenzlauer Berg. Und heute engagieren sich Bürger zum Beispiel für die Pflege des Arnswalder Platzes, des Arnimplatzes sowie des Bucher Schlossparks. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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