Projekt sucht Zeitzeugen
Wer arbeitete am Mühlenkiez?

Heute leben etwa 7100 Menschen im Mühlenkiez. | Foto: Bernd Wähner
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Der Mühlenkiez zwischen Greifswalder Straße, Michelangelostraße, Kniprodestraße und Storkower Straße ist das älteste Plattenbau-Neubaugebiet von Prenzlauer Berg. Etwa 7100 Menschen leben hier in rund 3200 Wohnungen. Seine Geschichte und Geschichten sollen jetzt aufgeschrieben werden. Mit diesem Vorhaben geht das Projekt „KulturWeg Mühlenkiez“ an den Start.

Im Frühjahr 1976 entstanden die ersten Fundamente für das neue Wohngebiet auf dem Gelände einer einstigen Laubenkolonie. Bereits 1961 waren im benachbarten, östlich gelegenen Gewerbegebiet Storkower Straße die ersten acht Industriehallen und ein Heizhaus entstanden. Weitere große Industrie- und Bürobauten wurden dort bis 1981 gebaut: für den VEB Berliner TT-Bahnen, den VEB Funk- und Fernmeldeanlagenbau, den AHB Heimelektronik und das Kombinat Elektroprojekt- und Anlagenbau (ELPRO). Tausende Werktätige gingen in diesem Gewerbegebiet zur Arbeit. Aber auch in Betrieben am westlichen Rande des Mühlenkiezes, im früheren Gaswerk, im VEB Goldpunkt Schuhfabrik und im VEB Vergaser- und Filterwerke wurde fleißig gearbeitet.

Damit Geschichten nicht verloren gehen

Viele der dort Beschäftigten lebten in Genossenschaftswohnungen im Mühlenkiez, wo etliche auch heute noch leben. „Jetzt Rentner, können sie bestimmt spannende Geschichten über ihren Arbeitsalltag, über Wohnen und Freizeit im Mühlenkiez erzählen oder aufschreiben“, hofft Valentina Sartori vom Projekt „KulturWeg Mühlenkiez“. Solche Geschichten zur Geschichte des Kiezes und der benachbarten Betriebe möchte das Projekt sammeln und für die nachfolgenden Generationen bewahren. Valentina Sartori: „Viel Bewahrenswertes droht in Vergessenheit zu geraten. Das wollen wir verhindern.“

Deshalb sucht das Projekt Zeitzeugen aus den genannten und auch aus anderen ehemaligen Betrieben, die im oder am Rande des Mühlenkiezes arbeiteten. Aber auch Mitarbeiter von infrastrukturellen Einrichtungen – wie Lehrer und Erzieher, Beschäftigte im Handel, der Gastronomie und bei Dienstleistern im Mühlenkiez – sind willkommene Zeitzeugen.

Wer das Projekt unterstützen möchte, meldet sich bis zum 7. Mai für ein Gespräch im Stadtteilzentrum KulturMarktHalle unter der Rufnummer 030/35 05 31 22 (Mo-Fr 10-12 Uhr) oder per E-Mail an valentina@platz-sucht-id.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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