Fußball mit und ohne Mauer
Der Verein Gesellschaftsspiele und Fanprojekte erinnern an bewegte Zeiten

Der frühere Fußballprofi Axel Kruse (Zweiter von rechts) erinnert sich an die Zeit des Mauerfalls.  | Foto: Bernd Wähner
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  • Der frühere Fußballprofi Axel Kruse (Zweiter von rechts) erinnert sich an die Zeit des Mauerfalls.
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Das Fanprojekt der Berliner Sportjugend, der Verein Gesellschaftsspiele und das Fanprojekt von Hertha BSC nehmen den 30. Jahrestag des Mauerfalls zum Anlass, um mit mehreren Veranstaltungen an das Fußballgeschehen in Berlin in der Zeit vor und nach dem Mauerfall zu erinnern.

Unter dem Motto „Fußball ohne Mauer“ findet unter anderem am 13. Oktober zweimal eine „fußballhistorische Radtour entlang der Mauer“ statt. Treffpunkt ist 11.30 sowie 14.30 Uhr an der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119. Weiterhin beginnt am 15. Oktober um 18 Uhr im Yaam Berlin, An der Schillingbrücke 3, eine Diskussionsveranstaltung. Deren Thema: „Fußball-System-Wechsel – Berliner Fankultur zwischen 1989 und 1991“ Auf dieser Veranstaltung wird auch unveröffentlichtes Filmmaterial gezeigt. Und weitere Veranstaltungen sind für den November geplant.

Den Auftakt der Reihe bildete eine Gesprächsrunde „30 Jahre Fußball ohne Mauer“ im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Der ehemalige Fußballprofi Axel Kruse, der Stadionsprecher von Tennis Borussia, Carsten Bangel, der langjährige BFC-Dynamo-Fan Steven Winkler und weitere Gäste berichteten, wie sie das Leben mit der Mauer in der Stadt wahrnahmen, wie sich der Mauerfall auf ihre Biografien auswirkte und wie sie die Fans auf den Stadionrängen vor und nach dem Mauerfall erlebten.

So erzählten Sabine Landsberger und Silvia Trompeteler zum Beispiel von einer Facette des Ost-Berliner Fußballs, von der nur wenige etwas wussten. 1969 gründeten Studentinnen des in Köpenick beheimateten Instituts für Lehrerbildung im 1. FC Union Berlin eine Frauenfußballmannschaft. Doch die durfte nicht lange beim Verein bleiben. Die Sportfunktionäre der DDR entscheiden Anfang der 70er-Jahre, dass Frauen-Amateurmannschaften nichts in leistungsorientierten Fußballclubs zu suchen haben. „Deshalb mussten wir dann in die Betriebssportgemeinschaft des Kabelwerks Oberspree wechseln“, erinnern sich die früheren Fußballspielerinnen.

Axel Kruse reiste ein paar Wochen vor dem Mauerfall über Kopenhagen und Hamburg nach West-Berlin aus. „Ich wurde als junger Fußballspieler zunehmend drangsaliert, sollte plötzlich nicht mehr in anderen Ländern spielen dürfen“, erinnert er sich. Sein Traum war es seinerzeit, an der U21-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Darum entschied er: „Wenn ich nochmal im westlichen Ausland spielen darf, mache ich den Abflug.“ Axel Kruse spielte dann zunächst für Hertha BSC, damals in der 2. Bundesliga. Und er erinnert sich noch sehr gut an die ersten Begegnungen zwischen Union und Hertha.

Christian Wille, früherer Spieler, Betreuer und Trainer im Friedenauer Turn- und Sportclub 1886 ist indes der Initiator des seit 30 Jahren stattfindenden Erinnerungsturniers zum Mauerfall (https://bwurl.de/14ka). Auf die Idee, ein solches Turnier auszurichten, kam er aufgrund seiner guten Kontakten zu einem Babelsberger Fußballverein. Inzwischen findet das Turnier traditionell mit Jugendmannschaften in vier Altersklassen aus acht Vereinen statt.

Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Fußball ohne Mauer“ finden sich auf www.fussball-ohne-mauer.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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