Startschuss für ein neues Stadion
Wettbewerb für den Jahnsportpark hat begonnen
Unter dem Motto „Jahnsportpark für Alle! Großes Stadion und Inklusionssportpark“ hat der Senat den Startschuss für den Realisierungswettbewerb für die Umgestaltung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks gegeben.
Dass er zu einem Inklusionssportpark umgestaltet werden soll, ist unumstritten. Doch über das Wie gibt es unterschiedliche Auffassungen von Nutzern und Senat auf der einen Seite sowie von Bürgerinitiativen und Anwohnen auf der anderen Seite. Vor allem zum Umgang mit dem bisherigen Großen Stadion, dessen Betriebserlaubnis inzwischen abgelaufen ist, gibt es kontroverse Vorstellungen: Abreißen und neu bauen ist die eine Option. Sanieren und nachhaltig umbauen die andere. Senat und Sportvereine sprechen sich für die erste Variante aus.
Der nun gestartete Wettbewerb gliedert sich in zwei Teile. Zum einen sind Pläne für das Große Stadion, inklusive seiner Erschließung gefragt. Der Neubau soll ab 2024 erfolgen. Zum anderen soll eine städtebauliche Gesamtkonzeption für den Inklusionssportpark entwickelt werden. Die Auslobungsunterlagen für den offenen interdisziplinären, hochbaulich landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb stehen ab sofort beim Senat bereit. Mit dieser Auslobung fordern die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und die Senatsverwaltung für Inneres, Digitales und Sport Architekten sowie Landschaftsarchitekten auf, Ideen und Konzepte zur Gestaltung des Areals zu entwickeln. Eine Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Disziplinen Tragwerksplanung sowie Gebäudeausrüstung wird im Verlauf des Wettbewerbs gefordert. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit Stadtplanern empfohlen, heißt es aus dem Senat.
"Aus Exklusion wird endlich Inklusion“
Im Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens werden zwei Planungsaufträge vergeben. Zum einen die Planung des Stadions, zum anderen die Erarbeitung eines Gestaltungs- und Entwicklungsleitfadens für den Inklusionssportpark. Die städtebauliche Gesamtkonzeption und der Gestaltungs- und Entwicklungsleitfaden bilden die Grundlage für den dann aufzustellenden Bebauungsplan.
Der Wettbewerb erfolgt zweiphasig. In der ersten Phase werden konzeptionelle Lösungen für den Inklusionssportpark und das Große Stadion einschließlich der notwendigen Erschließungsflächen entwickelt. In der zweiten Phase werden die Entwürfe weiter ausgearbeitet. Von den eingereichten Wettbewerbsarbeiten der ersten Phase werden bis zu 25 Entwürfe zur weiteren Bearbeitung vom Preisgericht ausgewählt. Dieses besteht aus externen Fachleuten, Vertretern der öffentlichen Verwaltung sowie Vertretern der Projektgruppe aus dem bisherigen Werkstattverfahren. Die Preisgerichte werden im August und im Dezember 2022 stattfinden, sodass nach der Sitzung im Dezember konkrete Planungen vorliegen.
Zum Start des Realisierungswettbewerbs sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD): „Im Jahnsportpark wollen wir für den Vereins- und Breitensport und die Anwohnerinnen und Anwohner etwas Neues und Modernes schaffen. Etwas, das unseren heutigen Ansprüchen an Sport und sozialer Teilhabe genügt. Wir meinen es dabei ernst mit dem Ziel der Inklusion. Inklusion bedeutet volle und selbständige Zugänglichkeit auch für Menschen mit Beeinträchtigung zu allen Orten im Stadion und im Sportpark. Das müssen die Architekten und Planer gewährleisten. Der künftige Jahnsportpark wird auch in Zukunft allen Menschen offen stehen, Sportlerinnen und Sportlern, Besuchern sowie den Anwohnenden.“ Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) ergänzt: „Der Jahnsportspark ist eine Sportstätte von überregionaler Bedeutung und gleichzeitig Treffpunkt für die Menschen im Kiez. Die Sportmetropole Berlin wird um einen Anziehungspunkt reicher. Mir ist wichtig, dass nach einer langen Diskussion nun das bisherige Stadion mit dem dazugehörigen Sportpark zu einer wirklich inklusiven Sportanlage entwickelt wird. Ein solches Sportgelände ist einmalig und ein Leuchtturmprojekt für unsere Stadt, welches mir sehr am Herzen liegt. Damit setze ich als Sportsenatorin ein klares Zeichen: Aus Exklusion wird endlich Inklusion.“
Weiter Informationen zum Wettbewerb finden Interessierte unter https://bwurl.de/180i.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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