Außenbecken statt Flüchtlingsunterkunft
Auch der SPD-Kreisvorsitzende spricht sich gegen MUF-Pläne des Senats am Paracelsus-Bad aus

Das Paracelsus-Bad wird mindestens bis zum Jahre 2023 saniert. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Das Paracelsus-Bad wird mindestens bis zum Jahre 2023 saniert.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die SPD im Bezirk sieht zumindest in der Person ihres Vorsitzenden Jörg Stroedter die geplante Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) auf dem Gelände des Paracelsus-Bad ebenfalls kritisch. Dieses Vorhaben stehe im Widerspruch zu den Grundsätzen des Denkmalschutzes und den dringend benötigten Flächen für den Schwimmsport und zur Erholung, erklärt Stroedter.

Der Bezirk müsse aus diesem Grunde andere Standorte mit geringerer Bevölkerungsdichte in angrenzenden Gebieten benennen. Denn die Kieze in der Nähe des Bads in Reinickendorf-Ost und -West hätten schon jetzt „einen hohen sozialen Druck“, „deshalb wurden schon Quartiersmanagementgebiete eingerichtet“. Gemeinsam mit seiner Parteikollegin Bettina König, Abgeordnete für Reinickendorf-Ost, habe er sich deshalb an Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) gewandt und den Senat aufgefordert, endlich Klarheit zu schaffen und die weiterbetriebene MUF-Planung auf dem Paracelsus-Bad-Areal aufzugeben.

MUF oder Schwimmbecken? Die Parkplatzfläche am Paracelsus-Bad. | Foto: CDU Reinickendorf
  • MUF oder Schwimmbecken? Die Parkplatzfläche am Paracelsus-Bad.
  • Foto: CDU Reinickendorf
  • hochgeladen von Thomas Frey

Wie berichtet war nach einer Anfrage der CDU-Abgeordneten Emine Demirbüken-Wegner und Burkard Dregger deutlich geworden, dass der Senat die Planungen für die Unterkunft an dieser Stelle vorantreibt. Entstehen soll sie auf dem bisherigen Paracelsus-Bad-Parkplatz. Das geschehe, so ging aus der Antwort des Senats hervor, zusammen mit dem Bezirk. Die Diskrepanz zwischen der Einschätzung aus dem CDU-dominierten Bezirksamt und der Kritik der Reinickendorfer Union an den MUF-Plänen erklärte Bürgermeister Frank Balzer (CDU) damit, dass die Zustimmung nur aus stadtplanerischer Sicht erfolgt sei. Politisch habe er sich wiederum klar dagegengestellt.

Jörg Stroedter wertet die Aussagen Balzers als „vollkommen unglaubwürdig“, „reine Trickserei“ und attestiert der CDU „Doppelzüngigkeit“. Warum benenne der Bürgermeister keine anderen Standorte? Abseits dieser Scharmützel fordert der SPD-Kreischef am Paracelsus-Bad statt einer Flüchtlingsunterkunft den Bau eines Außenbeckens. Der Standort sei wegen dringend notwendiger Sanierungsarbeiten ohnehin mindestens bis 2023 geschlossen. Das biete doch die Chance, ihn noch kundenfreundlicher und attraktiver zu machen. Ein weiterer Schwimmbereich auf dem Parkplatzgelände wäre eine „zusätzliche Attraktion“.

Deshalb fordert Jörg Stroedter den Senat und die Berliner Bäder-Betriebe auf, den Verkauf von Teilbereichen und die Auflösung von Sportflächen nicht zu vollziehen beziehungsweise, wenn schon entsprechende Beschlüsse vorliegen, diese rückgängig zu machen.

Das Paracelsus-Bad wird mindestens bis zum Jahre 2023 saniert. | Foto: Thomas Frey
MUF oder Schwimmbecken? Die Parkplatzfläche am Paracelsus-Bad. | Foto: CDU Reinickendorf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 895× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 569× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.068× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.951× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.