Demo für die Jugendverkehrsschule
Einrichtung am Sachsendamm erhält Kündigung / Ausweichort nicht in Sicht

Auf einem Parcours können die Kinder mit Rad oder Roller umherkurven und das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernen. | Foto:  Jugendverkehrsschule
  • Auf einem Parcours können die Kinder mit Rad oder Roller umherkurven und das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernen.
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Das Aktionsbündnis Kidical Mass ruft am 15. Mai zur Fahrraddemo auf. Grund: Die Jugendverkehrsschule am Sachsendamm 25 ist in ihrer Existenz gefährdet.

Die gemeinnützige Gesellschaft Wendepunkt betreibt im Auftrag des Bezirksamts die Verkehrsschule. „Das Gelände gehört der Familie Krieger, Inhaber des benachbarten Möbelhauses Höffner. Anfang April hat uns Krieger mit drei Monaten Frist gekündigt, weil sie das Gelände mit einem Bürogebäude bebauen wollen“, so Wendepunkt-Geschäftsführer Joachim Hampel.

Der Standort müsse unbedingt erhalten bleiben. Gemeinsam mit der Polizei betreue Wendepunkt hier Kinder aus 21 Grundschulen, die sicheres Verhalten im Verkehr lernten. Nachmittags kann eigenständig geübt werden. „Derzeit kommen zwischen 1300 und 1900 Besucher pro Monat. Vor der Pandemie waren es noch mehr“, sagt Hampel. Zudem gebe es Angebote für Erwachsene: Testmöglichkeiten für E-Bikes, Ausleihe von Lastenrädern, Fahrradkurse für geflüchtete Frauen und mehr.

Eine Alternative existiert nicht. Die zweite Verkehrsschule in Alt-Mariendorf sei ebenfalls voll ausgelastet. Das Bezirksamt suche sogar einen dritten Standort im Süden. Die Schöneberger Familien könnten diese Plätze aber nicht nutzen, da sie zu weit entfernt seien, so Hampel.

Stadtentwicklungsstadträtin Angelika Schöttler (SPD) hält die Schule am Sachsendamm ebenfalls für enorm wichtig. Das Bezirksamt sei „sehr überrascht“ von der Kündigung gewesen, vor allem weil der Eigentümer zurzeit das Grundstück nicht anderweitig nutzen könne. Die Gespräche mit der Stadtentwicklung über das geplante Bauprojekt seien nämlich noch nicht abgeschlossen. Beim ersten Treffen mit dem Eigentümer habe das Bezirksamt bekräftigt, dass es das Gelände weiter als Verkehrsschule nutzen möchte.

Schulstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) versichert: „Wir gehen dieser Thematik mit großer Dringlichkeit auf diversen Ebenen nach.“ Ob der Eigentümer von der Kündigung zurücktreten oder sie zumindest aufschieben wird, werde sich wahrscheinlich in den nächsten Tagen zeigen. Er persönlich hoffe das sehr.

Wer zur Demo kommen möchte: Sie beginnt und endet an der Verkehrsschule. Start ist um 15 Uhr. Die acht Kilometer lange Strecke führt an mehreren Grundschulen vorbei.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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