Ein Park für Ursula Mamlok
Ehrung für eine bedeutende Komponisten, die in Schöneberg geboren wurde

Ursula Mamlok, gut gelaunt bei der Arbeit. | Foto:  Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung
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Am 1. Februar wäre die Komponistin Ursula Mamlok 100 Jahre alt geworden. Pünktlich zum runden Geburtstag wurde die Grünfläche an der Gleditschstraße 3-23 nach ihr benannt.

Stadträtin Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Die Grünen), zuständig für Straßen und Grünflächen, und Kulturstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) enthüllten das Schild mit der Aufschrift „Ursula-Mamlok-Park“. Mit dabei waren Freunde und Wegbegleiter der „Ausnahmepersönlichkeit“, als die Ellenbeck die Komponistin bezeichnete.

Geboren wurde sie als Ursula Meyer in Berlin. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie in der Motzstraße 29. Im Jahr 1939 floh sie mit ihrer jüdischen Familie vor den Nationalsozialisten nach Ecuador. Ursula Meyers musikalisches Talent fiel schnell auf, schon als 17-Jährige ergatterte sie ein Stipendium und studierte in New York Komposition. Mehr als 40 Jahre lang lehrte sie dieses Fach an der Manhattan School of Music und gilt als eine der führenden Vertreterinnen der US-Avantgarde-Musik.

Nach dem Tod ihres Mannes Dwight Mamlok kehrte sie 2006 nach Berlin zurück, wo sie eine zweite Karriere starten konnte und bis kurz vor ihrem Tod im Mai 2016 komponierte. Ursula Mamlok wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Biografie ist Teil der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ im Rathaus Schöneberg. Noch zu Lebzeiten verfügte Ursula Mamlok die Gründung der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung, die Interpreten zeitgenössischer Musik unterstützt.

Der neue Namen für die Schöneberger Grünfläche geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zurück, die die Sichtbarkeit von verdienten Frauen im Straßenbild erhöhen möchte. Tatsächlich sind sie stark unterrepräsentiert. Von gut 780 Plätzen und Straßen im Bezirk tragen weniger als 30 die Namen von Frauen.

Um dieses krasse Ungleichgewicht zumindest ein wenig auszugleichen, gab es in den vergangenen Jahren vier Benennungen nach bedeutenden weiblichen Persönlichkeiten: Hannah-Höch-Weg an der Hauptstraße, Ella-Barowsky-Straße am Südkreuz, Dora-Duncker-Park an der Yorckstraße und Gerda-und-Wolfgang-Szepansky-Promenade am Teltowkanal. Die nächste Namensgebung findet demnächst im Park am Innsbrucker Platz statt. Er soll nach der Juristin Erna Proskauer benannt werden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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