Trauer um Regina Szepansky
Vorstandsmitglied des Fördervereins „frag doch“ mit nur 54 Jahren verstorben

Regina Szepansky hat für die Erinnerungsarbeit im Bezirk Herausragendes geleistet. | Foto: Verein frag doch!
  • Regina Szepansky hat für die Erinnerungsarbeit im Bezirk Herausragendes geleistet.
  • Foto: Verein frag doch!
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Das Vorstandsmitglied des Fördervereins „frag doch!“, Regina Szepansky, ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb sie am 13. September im Alter von nur 54 Jahren. Sie hinterlässt ihren Ehemann und eine Tochter.

Regina Szepansky war seit 2013 Projektleiterin der Dauerausstellung „Wir waren Nachbarn – Biografien jüdischer Zeitzeugen“ im Rathaus Schöneberg. Der Förderverein ist Träger der Dauerausstellung, die an die Schicksale der von 1933 bis 1945 verfolgten und ermordeten jüdischen Nachbarn aus dem heutigen Tempelhof-Schöneberg erinnert.

Ihr Engagement für die Erinnerungsarbeit im Bezirk war herausragend. „Wir waren Nachbarn“ sei auch dank ihres Einsatzes eine hochangesehene Dauerausstellung im Rathaus, so Bürgermeisterin Angelika Schöttler. „Wir werden Regina Szepansky und ihr Wirken für die Erinnerungskultur in Tempelhof-Schöneberg und insbesondere für ,Wir waren Nachbarn‘ sehr vermissen, sagte sie.

Regina Szepansky studierte an der Freien Universität Berlin Religionswissenschaften und Germanistik. Sie arbeitete freiberuflich im Kulturbereich. Die Verstorbene war stellvertretende Vorsitzende des Sachsenhausen-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland und Beiratsmitglied der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Großen Einfluss auf Szepansky Wirken hatte ihr Vater, Wolfgang Szepansky. Seine Geschichte kann in der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ nachgelesen werden. Wolfgang Szepansky war als politischer Häftling 1940 bis 1941 und von 1943 bis zu seiner Befreiung auf dem Todesmarsch am 2. Mai 1945 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Später engagierte er sich als Vorsitzender und Vorstandsmitglied im Sachsenhausen-Komitee. Gemeinsam mit seiner Frau, der Autorin und Journalistin Gerda Szepansky, wurde er 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Für den Förderverein „frag doch!“ ist Regina Szepanskys Tod ein großer Verlust. Ilona Zeuch-Wiese, Bildungshistorikerin und Vorstandsmitglied, erinnert sich, wie begeistert ihre Kollegin im Frühjahr 2017 von der Idee eines Newsletters gewesen sei. Sie sei sofort dabei gewesen und habe für die technische Umsetzung den Fotografen und Fotodesigner Elmut Jerabek gewinnen können. Schon im Juni des Jahres konnte die erste von bisher 26 Ausgaben erscheinen. „Selten habe ich eine so offene, freundliche, engagierte, kritikfähige und immer diskussionsbereite Arbeitspartnerin wie Regina Szepansky gehabt. Sie wird mir sehr fehlen – wie auch allen anderen, die mit ihr zusammengearbeitet haben und sich für unsere Ausstellung engagieren“, bekennt Ilona Zeuch-Wiese.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 220× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 182× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 86× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 218× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.551× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.