„Bürgerdialog“ verhindert: Vor einer AfD-Veranstaltung zum Straßenstrich wurden Scheiben eingeworfen

Schöneberg. Heißes Thema im verregneten Sommer: der Straßenstrich rund um die Kurfürstenstraße.

Zuletzt hatte Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) mit seiner Forderung nach einem flächendeckenden Verbot der Prostitution in aller Öffentlichkeit provoziert. Nun haben Linksextremisten einen „Bürgerdialog“ der AfD zu diesem Thema verhindert. Sie warfen sämtliche Fensterscheiben des Veranstaltungsorts ein.

Sie hätten mit den Anwohnern rund um den Kurfürstenkiez über die Situation der Prostitution reden und ihre möglichen Lösungskonzepte vorstellen wollen, so die AfD-Abgeordneten Marc Vallendar und Harald Laatsch. Etwas verloren standen dann Laatsch und Vallendar am geplanten Veranstaltungstag vor den heruntergelassenen Rollläden des Seminarraums Bülowbogen. Und lediglich zwei Interessierte waren gekommen. Mit ihnen fuhren die Rechtspopulisten später ins Abgeordnetenhaus.

Die Polizei hatte mit einem großen Aufgebot den Bereich um die Bülowstraße 64 abgeriegelt. Dort, wo die Straße nach Westen abbiegt, demonstrierte die Antifa unter dem Motto „Kein Raum der AfD“, auch sie von Polizeibeamten gut abgeschirmt.

Für Laufhäuser

„Wir haben in einer der letzten Nächte bereits den Dialog mit dem Vermieter gesucht. Unsere Forderung: kein Raum der AfD. Unser Argument: kaputte Scheiben. Wir hoffen, der Sachschaden übersteigt die Raummiete deutlich. Besonders gefreut hat uns zu sehen, dass andere bereits eine Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung organisieren. So stellen wir uns das Zusammenspiel verschiedener Aktionsformen vor“, vermeldeten Militante auf der linksradikalen Webseite Indymedia.linksunten.

Gegenüber der Presse sprachen sich Laatsch und Vallendar ähnlich wie von Dassel für Sperrzonen aus. Ihnen gehe es nicht um ein Verbot der Prostitution, sondern um deren Auswüchse. In lediglich ein bis zwei Straßenzügen solle Kontakt zwischen Prostituierten und Freiern noch erlaubt sein. Die AfD plädiert für private Laufhäuser und Bordelle, in denen die Polizei besser kontrollieren könne. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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