Grundstück verzweifelt gesucht
Wo könnte ein Haus der Jugend gebaut werden?

Das Gezerre um die beiden autonomen Jugendclubs Potse und Drugstore hat offenbart: In Schöneberg fehlen Standorte für Jugendfreizeiteinrichtungen.

Die Gewobag hat zwar 2018 das Projekt eines „Hauses der Jugend“ skizziert, aber wo fände sich ein Grundstück? Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) hat gesucht.

Da die Schöneberger Insel besonders benachteiligt ist – es gibt dort keine einzige Jugendeinrichtung – und gleichzeitig in den kommenden Jahren viele Menschen in das südöstlich entstehende Quartier „Schöneberger Linse“ ziehen, wird der Bedarf noch steigen. Nach den Worten Oliver Schworcks kann aber im Rahmen der sogenannten kooperativen Baulandentwicklung kein Investor gezwungen werden, eine Jugendfreizeiteinrichtung zu bauen. So ist es nur gelungen, über ein Konzeptverfahren für Grundstücke in Landesbesitz einen offenen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche auszumachen, rund 100 Quadratmeter, also 40 Plätze für eher ruhige Angebote.

Schworcks Jugendamt hat als idealen Standort für ein „Haus der Jugend“ das Grundstück an der Ecke Torgauer und Leberstraße ausgemacht. Der Haken: Dort befindet sich ein Spielplatz, den das Grünflächenamt nicht hergeben will. Es herrscht eine Unterversorgung mit Spielplätzen in der Gegend, argumentiert das Amt. Denselben Grund führt es für eine „kleine, teilweise verwahrloste“ (Oliver Schworck) innerstädtische Grünanlage in der Bülowstraße an. Hier könnte ein Haus für Konzertveranstaltungen entstehen, wie es ja immer noch für Drugstore und Potse gesucht wird.

Stadtrat Schworck hofft beim „Haus der Jugend“ auf das Herbeiführen einer politischen Entscheidung. Gelinge das nicht, „wird das Jugendamt selbstverständlich die Suche nach weiteren geeigneten Grundstücken fortsetzen“, so der Jugenddezernent. Der große Mangel an Angeboten für Kinder und Jugendliche bleibt bestehen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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