Geflüchteten ein Zuhause geben
Wohnprojekt und psychosozialer Verein ziehen an einem Strang

Bea Funfrocken von Xenioen und Holger Lauinger von Kumi*13 wollen geflüchtete Menschen willkommen heißen. | Foto:  Vaneesa Höse
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Das Vorhaben könnte beispielgebend sein: Der Verein Xenion und das selbstorganisierte Wohnprojekt Kumi*13 haben eine Zusammenarbeit vereinbart. Ziel ist es, geflüchteten Menschen eine sichere Zukunft in einer Hausgemeinschaft zu bieten.

Xenion arbeitet seit 1986 als psychosoziales Behandlungszentrum für traumatisierte Geflüchtete und Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Mit dem Projekt „Ankommen und bleiben“ wollen die Mitglieder den Unterbringungen in Sammelunterkünften etwas entgegensetzen. Partner ist der Hausverein Kumi*13. Er hat 2019 das Gebäude in der Kurmärkischen Straße 13 gekauft. Möglich machte das die Zusammenarbeit mit dem Mietshäuser-Syndikat, einer nichtkommerziellen Beteiligungsgesellschaft. Die bislang 17 Erwachsenen mit zehn Kindern haben beschlossen, mindestens eine 100-Quadratmeter-Wohnung für Geflüchtete zu reservieren.

„Diese Menschen sind besonders bei der Wohnraumvergabe benachteiligt, nahezu ausgeschlossen und chancenlos. Wir wollen, dass in unserer stattlichen Immobilie mit großbürgerlicher Fassade eine lebendige Gemeinschaft entsteht, die einen Milieuschutz von unten praktiziert“, so Holger Lauinger von Kumi*13. Interessenten, die Teil des Projekts werden wollen, gebe es zuhauf, mehr als 150 Anfragen von Wohnungssuchenden seien bereits eingegangen. „Für einen basisdemokratischen Hausverein ist es da nicht einfach, angemessen und fair zu entscheiden.“

Geplant ist nun, dass Xenion dem Projekt spätestens im Sommer eine Flüchtlingsfamilie vorstellt. Natürlich habe sich diese zuvor selbst für eine Wohngemeinschaft entschieden, betont Bea Fünfrocken von Xenion. Falls es auf beiden Seiten ein Okay gebe, begleite der Verein das gegenseitige Kennenlernen. Die künftigen Bewohner sollen sich dann an den Umbauplanungen beteiligen, so dass sie rund ein Jahr später in eine Bleibe ziehen können, die genau auf sie zugeschnitten ist.

Bei dieser Mitsprache, dem Einfinden in die Selbstverwaltung und dem Einzug will Xenion den Geflüchteten ebenfalls zur Seite stehen. Auch danach bleibe der Verein Ansprechpartner für alle Hausbewohner, so Fünfrocken. Außerdem verspricht Xenion, 70 000 Euro zum Umbau beizusteuern. Die Summe soll sich aus Spenden oder Direktkrediten speisen.

Bea Funfrocken von Xenioen und Holger Lauinger von Kumi*13 wollen geflüchtete Menschen willkommen heißen. | Foto:  Vaneesa Höse
Der Eingang zum Haus Kurmärkische Straße 13, das von den Bewohnern selbst verwaltet wird. | Foto: Vanessa Höse
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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