Wichtiger Radwegabschnitt endlich fertiggestellt
Das ist Vergangenheit. Seit Kurzem gibt es einen Radweg auf der Ostseite der Bülowstraße. Gerade einmal 200 Meter ist der mit zwei gegenläufigen Fahrspuren ausgestattete Weg lang. "Es ist aber ein Radweg von enormer Bedeutung für Schöneberg", betont Markus Kollar, Sprecher der Stadtteilgruppe Schöneberg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Durch den Bau des Zweirichtungsradwegs könnten die Benutzer nun vorschriftsmäßig vom Nelly-Sachs-Park zur Yorckstraße und umgekehrt fahren. Laut Kollar werde der Weg schon sehr gut angenommen.
Bis zur Fertigstellung brauchte es allerdings über zwei Jahrzehnte - und die Beseitigung so mancher Hindernisse. Bereits in den 90er-Jahren war der Radweg im Gespräch. 2007 wäre beinahe etwas daraus geworden. "Dann aber kippte die Finanzierung", erinnert sich Markus Koller. Der Bau wurde auf Eis gelegt.
Als die Finanzierung aus dem Radwegprogramm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schließlich stand, wurde 2013 mit den Planungen begonnen. Dann seien "Probleme" aufgetreten, sagt Markus Koller. Obgleich im Verkehrsplan die Radwegstrecke markiert gewesen sei, habe der Bezirk auf dem Gehweg drei junge Straßenbäume gesetzt. Sie und ein Buswartehäuschen standen nun im Weg. Die Straßenbaubehörde wollte weder Bäume noch Häuschen versetzen, sondern lieber die Radfahrer umleiten. "Das hätte nicht nur die verbleibende Fläche für die Fußgänger stark eingeschränkt, sondern auch einer möglichst geradlinigen Führung der Radwegtrasse entgegengestanden", erläutert der ADFC-Stadtteil-Sprecher.
Im November 2013 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung dann auf Initiative der Bündnisgrünen Jörn Oltmann und Renate Giese, die im Frühjahr gepflanzten Eichen in andere Straßen zu versetzen, was im März und April dieses Jahres geschehen ist. Das Bezirksamt ließ zudem Hochbeete in der Bülowstraße vor den Hausnummern 60 und 61 entfernen.
Und auch in Sachen Buswartehäuschen konnte Renate Giese mit Unterstützung des ADFC und des Vereins "Fuß" schließlich die Verwaltung von einer Verschiebung um wenige Meter überzeugen. Die musste wiederum mit den Berliner Verkehrsbetrieben verhandeln, wie Daniel Krüger (CDU) auf Anfrage mitteilte.
Tempelhof-Schönebergs Baustadtrat verwies zudem darauf, dass für die Planung des Radwegs Gespräche mit den Anrainern, mit dem Ordnungsamt und der Polizei zu führen waren. Was den Anwohnern dabei besonders auf den Nägeln brannte, war der Wegfall von rund 20 Autostellplätzen. Mit dem insgesamt 182 000 Euro teuren Radweg sei schließlich aber eine "für alle befriedigende Lösung" gefunden worden, stellte Stadtrat Daniel Krüger fest.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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