Der Weihnachtsmann mag Crêpes

Der Winterfeldtmarkt ist der größte Wochenmarkt Berlins. Das weiß auch unser Weihnachtsmann. | Foto: KEN
  • Der Winterfeldtmarkt ist der größte Wochenmarkt Berlins. Das weiß auch unser Weihnachtsmann.
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Es ist immer ein Vergnügen, über Berlins größten und bekanntesten Wochenmarkt zu schlendern. Seit 1990 hat sich der Markt auf dem Winterfeldtplatz dazu gemausert. Aber, Augenblick mal, wen sehen wir denn da?

Guten Tag, lieber Weihnachtsmann. Was verschlägt dich aus Himmelpfort hierher?

Weihnachtsmann: Die herrlichen Düfte von Punsch und Weihnachtsgebäck sind mir in die Nase gestiegen. Außerdem brauche ich noch warme Socken, Handschuhe und eine neue Mütze, damit ich die Bescherung gut überstehe.

Stimmt. Es schneit schon. Wie gut, dass warme Bekleidung auf dem Markt angeboten wird. Ist der Winterfeldtmarkt dein Lieblingsort 2017?

Weihnachtsmann: Ganz bestimmt. Mein Großvater besuchte den Markt kurz nach seiner Gründung 1890. Da war der 280 Meter lange Platz zwar schon befestigt, aber noch nicht nach dem preußischen General Hans Karl von Winterfeldt benannt. Das geschah erst drei Jahre später. Und wenn ich die großen Stände mit dem herrlichen Obst und Gemüse sehe, das bei dem fahlen Licht so schön knallbunt leuchtet, dann gehen mir die Augen über. Im Sommer sollen bis zu 250 Stände aufgebaut sein. Wurst, Käse und Brot, Fisch gibt es, Kräuter, Tee, Blumen, erlesene Essige und Öle, dazu allerhand Exotisches.

Dein Bauch verrät: Du schlemmst wohl auch ganz gern?

Weihnachtsmann: Ich gestehe es. Aber wer kann schon an solchen Herrlichkeiten wie Lammwürstchen, Thaisüppchen, Pelmeni, Kaiserschmarrn, Apfelstrudel, Galettes und Crêpes vorbeigehen. Jetzt muss ich mich leider verabschieden. Ich brauche noch kleine Geschenke. Drüben an den Ständen mit den Kunsthandwerksarbeiten finde ich sie bestimmt.

Bist du nur wegen des Wochenmarkts hier?

Nein, danach gehe ich noch in die St. Matthias-Kirche und zünde eine Kerze in Erinnerung an Clemens August Graf von Galen an. Er war von 1919 bis 1929 hier Pfarrer und wandte sich später als Bischof gegen die „Euthanasie“ der Nazis; nicht zu vergessen sein Nachfolger Albert Coppenrath, den sie „Dickkopf vom Winterfeldtplatz“ nannten. Der hat's den Nazis von der Kanzel herab gegeben.

Dann wollen wir dich nicht länger aufhalten. Alles Gute am 24. Dezember.

Weihnachtsmann: Danke. Auf Wiedersehen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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