Gut gerüstet in die Arbeitswelt 4.0
Erstes „Maker-Lab“ im Schöneberger Norden erfolgreich abgeschlossen

Die Projektleiterinnen Annabelle Kuhm und Katrin Durst mit stolzen Kursteilnehmern nach der Verleihung der Zertifikate. | Foto: KEN
  • Die Projektleiterinnen Annabelle Kuhm und Katrin Durst mit stolzen Kursteilnehmern nach der Verleihung der Zertifikate.
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Der Weg in die digitale Zukunft fällt schon vielen schwer, die einen Arbeitsplatz haben. Wer länger arbeitslos ist, fühlt sich aber regelrecht abgehängt.

Mit ihrem Workshop „Maker-Lab 4.0“ wollen Katrin Durst und Annabelle Kuhn beim Sozialunternehmen Studio 2B jungen arbeitslosen Berlinern ab 25 einen einfachen Einstieg in die digitale Arbeitswelt bieten. Angelehnt ist der Titel an den Begriff "Arbeiten 4.0". Die Zukunft der Arbeit im Rahmen der Digitalisierung vieler Lebensbereiche wird unter diesem Begriff zusammengefasst.

Der erste Kurs ist abgeschlossen. Die sieben Teilnehmer, zwei Frauen und fünf Männer haben ihre Zertifikate erhalten. Bei einer kleinen Feier in der Theodor-Heuss-Bibliothek wurde Rückschau auf die vergangenen acht Wochen gehalten. Die Teilnehmer erhielten ihre Zertifikate.

Begeistert vom Workshop sind Amadeus und Mustafa. „Der Kurs war sehr strukturiert und hat neue Möglichkeiten für den Berufsweg eröffnet“, sagt der gelernte Grafiker Amadeus, der vier Jahre als Freiberufler tätig war. Er kennt seine Schwäche. „Ich bin eben Generalist. Heute aber werden Spezialisten gesucht.“ Amadeus würde sehr gerne in Festanstellung in einer Werbeagentur arbeiten.

„Man lernt nie aus“, sagt Mustafa, der aus der IT-Branche kommt. Die Gruppe sei von Workshopleiter Julius Hassemer „prima mitgenommen“ worden. Mit Hassemer, der unter anderem Unternehmen der Hightech-Branche zur Gestensteuerung berät, einer neuen Technik, die ein wenig an Zauberei erinnert, trafen sich die Teilnehmer drei- bis viermal in der Woche für einen halben Tag in der Gertrud-Kolmar-Bibliothek in der Pallasstraße 27.

Die Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg ist Kooperationspartner des Bildungsorientierungsprojekts, das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales finanziert wird. Warum der Kurs „Maker-Lab 4.0“ heißt, erklärt Julius Hassemer so: „Maker sind die Macher, die die digitale Lebenswelt mitgestalten und weiterentwickeln.“

Über einen Zeitraum von acht Wochen haben die sieben jungen Menschen mit 3D-Druck, Elektronik und Robotern gearbeitet, gebastelt, gebaut und programmiert. Sie haben sich an der Studio-2B-Produktion von 360 Grad-Ausbildungsfilmen beteiligt. Mit Produzent Jonathan Jeske besuchten sie die Partnerunternehmen von Studio 2B, den Glasbearbeitungsmaschinenhersteller Ambeg und das Druckhaus Berlin-Mitte, beide im Bezirk gelegen, besichtigten die wichtigsten Orte in den Unternehmen, sprachen mit Auszubildenden, schrieben das Drehbuch und waren beim Dreh dabei.

Neben einem grundlegenden Medien- und Technologieverständnis werde im Maker-Lab 4.0 insbesondere Teamarbeit, die Fähigkeit, Probleme zu lösen, Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft gefördert, ergänzt Sarah Eilingsfeld. „Das sind Kompetenzen, die heute branchenübergreifend gefragt sind“, so die Geschäftsführerin bei Studio 2B.

Der nächste Workshop findet im September statt. „Wir hoffen, für den Kurs mehr Frauen gewinnen zu können“, sagt Studio-2B-Sprecherin Elisabeth Noske. Die digitale Arbeitswelt sei bei der Berufswahl offensichtlich immer noch eine Männerdomäne.

Interessierte können sich schon jetzt anmelden unter makerlab-berlin@veedu.de oder Telefon 634 99 87 13. Mehr Informationen sind auf www.makerlab-berlin.de zu finden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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