Barrierefrei und viel Platz zum Lesen: Der neue Bücherbus ist da
Spandau. Nötig war er schon lange: Jetzt aber ist er da, der neue Bücherbus der Stadtbibliothek. Mit an Board hat er 5000 Bücher. Und barrierefrei ist der große „Blaue“ auch.
Mehr als 15 Jahre hatte er auf den Achsen und musste zuletzt häufig in die Werkstatt. Jetzt aber wurde der alte Spandauer Bücherbus durch ein modernes Fahrzeug ersetzt. Die Stadtbibliothek Spandau präsentierte es am 17. März – sie durfte dafür den Rathausvorplatz als Plattform nutzen.
Die Diskussion um einen neuen Bücherbus ist nicht neu. Schon vor Jahren war im Gespräch, ein neues Fahrzeug zu kaufen, weil das alte kaum noch zu reparieren war. Rost setzte dem Bus zu, Ersatzteile waren nur schwer zu beschaffen, die Reparaturen teuer. Und immer wieder fiel die Heizung aus. „Im Winter war es eiskalt im Bus und im Sommer herrschten subtropische Temperaturen“, beschrieb Spandaus Bibliothekschefin Heike Schmidt den Zustand der alten Fahrbibliothek. Auch Leserin Rosemarie Grüger erinnerte sich. Wenn der Bus in Gatow stoppte, brachte sie in kalten Wintern Wärmeflaschen für den Fahrer und die Mitarbeiter vorbei.
5000 Medien auf zehn Metern Länge
Inzwischen hatte Spandau 472.000 Euro in den Haushalt eingestellt und damit einen neuen Bus gekauft. Er ist über zehn Meter lang und bietet Platz für 5000 Medien. „Wichtig war uns vor allem die Barrierefreiheit“, sagte Heike Schmidt. Das Fahrzeug sei jetzt so breit, dass auch Rollstuhlfahrer ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Eine Hebebühne garantiert, dass Nutzer mit Rollstühlen, Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen bequem in den Bus kommen. Und: Der Bücherbus hat endlich auch eine Klimaanlage. Dazu gibt es ein ausgeklügeltes Belüftungssystem, einen LED-Fernseher und ein Bilderbuchkino für die Kleinsten. Mit der Euro-6-Norm erfüllt der Bus auch die aktuellen Umweltschutznormen.
In Spandau stoppt die Fahrbibliothek an 15 Haltestellen. Fünf davon versorgen an den Vormittagen auch Grundschulen. „In einem Flächenbezirk wie Spandau ist die wohnortnahe Grundversorgung mit Bibliotheksangeboten unverzichtbar. Darum hat sich der Bezirk mit dem neuen Bus auch was kosten lassen“, sagte Gerhard Hanke (CDU), Stadtrat für Weiterbildung. Weil es noch nicht jedem Ortsteil eine Stadtteilbibliothek gebe, sei man dort besonders auf die Fahrbibliothek angewiesen. Dazu gehören Gatow und Siemensstadt. Bücherbusse rollen bereits seit 1962 durch den Bezirk. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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