Spandau. Am bundesweiten Aktionstag der Diakonie zur Altenpflege beteiligten sich am 12. Mai in der Havelstadt zahlreiche Pflegekräfte. Vor dem Rathaus forderten Mitarbeiter, pflegebedürftige Menschen und Angehörige aus den Einrichtungen des Evangelischen Johannesstifts von der Bundesregierung das "Rettungspaket Altenpflege".
An der Marktstraße suchten Mitarbeiter der Diakoniestation Spandau das Gespräch mit Passanten. Mit der bundesweiten Aktion "Fünf vor Zwölf" fordern die bundesweit rund 142 000 hauptamtlichen Diakonie-Mitarbeiter von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Verbesserungen bei der Altenpflege wie würdevolle Pflege, familiäre Entlastung, gerechte Finanzierung und eine attraktive Ausbildung der Beschäftigten. Diese betreuen in der Bundesrepublik mehr als 250 000 pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen in etwa 2100 Altenpflegeheimen und mit rund 1400 ambulanten Pflegediensten.
"Vor unserem Büro an der Marktstraße haben wir Passanten gebeten, auf Postkarten ihre Forderungen an die Politik zu formulieren", sagt Monika Wendt, Leiterin der Diakoniestation Spandau. Mehrere Hundert Karten seien in einem Karton gesammelt worden. Weitere Kartons mit diesen Postkarten sammelten auch die Stiftsmitarbeiter vor dem Rathaus. Wie bundesweit rund 3500 weitere diakonische Anbieter der Altenpflege schickten sie die prall gefüllten Kartons am Abend dann an das Bundesgesundheitsministerium.
"Jeder Mensch möchte am Ende seines Lebens in Würde gepflegt werden", sagt Wendt. Es dürfe nicht vom Geldbeutel abhängen, ob man sich das leisten könne. Auch die Pflegekräfte bräuchten eine faire Bezahlung und mehr gesellschaftliche Anerkennung. Ebenso müsste die unverzichtbare Arbeit der vielen pflegenden Angehörigen wertgeschätzt werden. "Um dies alles zu erreichen, muss die Pflege finanziell gestärkt werden", so Monika Wendt weiter.
Diesen Forderungen verliehen zahlreiche Mitarbeiter des Johannesstifts vor dem Rathaus Nachdruck. Sie stapelten große symbolische Rettungspakete aufeinander. Auch hier wurden die gesammelten Forderungen und Wünsche anschließend in einem Paket an das Bundesgesundheitsministerium geschickt.
Michael Uhde / Ud
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