Genossenschaft könnte bbw retten

Guter Hoffnung: Helmut Kleebank und Karl Heinz Velten (rechts) setzen auf die gemeinnützige Genossenschaft. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Guter Hoffnung: Helmut Kleebank und Karl Heinz Velten (rechts) setzen auf die gemeinnützige Genossenschaft.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Spandau. Weil der Senat das Geld streicht, endet im August 2015 ein erfolgreiches Berufsausbildungs-Projekt. Ein Genossenschaftsmodell könnte die Ausbildungsstätte am Brunsbütteler Damm 143-147 retten.

Die Schließung ist beschlossene Sache. Ende August 2015 macht die bbw Berufsvorbereitungs- und Ausbildungsgesellschaft mbH dicht. Dann werden auch die letzten 200 jungen Berliner, die momentan noch ihre Lehre zum Metallbauer, Elektromonteur oder Friseur beenden, das Haus verlassen müssen. Denn der Berliner Senat hat die Ausbildungsfördermittel in Höhe von vier Millionen Euro pro Jahr gestrichen.

Dabei konnte die Einrichtung große Erfolge verzeichnen. Mehr als 80 Prozent der Berufsschüler fanden nach ihrer Ausbildung einen Arbeitsplatz. Damit den vielen Jugendlichen keine unsichere Zukunft droht, gibt es nun einen Vorstoß aus Spandau. Eine gemeinnützige Genossenschaft soll Rettungsanker für den Standort werden. "Dahinter steht die Idee, möglichst viele Firmen und Unternehmen als Mitglieder zu finden", erläutert Initiator und Spandaus Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD).

Der Vorteil für die Betriebe: Sie gewinnen über die Ausbildungsstätte Nachwuchskräfte, können Betriebspraktika für eher unbekannte Berufe anbieten, Bildungsprojekte mitbestimmen und in Weiterbildungen Führungskräfte qualifizieren. Das wäre auch für kleinere Unternehmen interessant, die sich keine eigene Personalentwicklungsabteilung leisten können. Die Berufsschule wiederum würde ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen bieten.

Aber noch steckt das Modell in der Anfangsphase. "Das heißt, eine Satzung und einen Wirtschaftsplan für den Eintrag ins Genossenschaftsregister gibt es bereits", informiert Karl Heinz Velten. Der ehemalige Geschäftsführer der bbw mbH ist Mitinitiator, denn die Berufsschule, die er jetzt "abwickeln" muss, will er nicht so einfach aufgeben. Immerhin hätten mehr als 20 000 junge Berliner derzeit keinen Ausbildungsplatz. Als nächstes soll der Finanzierungsplan erarbeitet werden, denn das Finanzamt muss die Gemeinnützigkeit bestätigen. "Was wir jetzt also brauchen, sind die ersten Mitglieder", so Velten. Ein Genossenschaftsanteil kostet Minimum 100 Euro. So soll jedem der Zugang leicht gemacht werden, auch Eltern, die ihren Kindern eine Ausbildung sichern wollen. Was die Firmen betrifft, so sind die Initiatoren sicher, dass immer mehr Betriebe bereit sind, in die eigene Zukunft zu investieren.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 187× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 165× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 226× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 603× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.