Spandau hat Berlins erste Behördenlotsin
Margit Krois hilft Menschen mit Behinderung

Engagiert im Rathaus: Margit Krois beherrscht die deutsche Gebärdensprache. | Foto: Ulrike Kiefert
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Berlins erste Behördenlotsin für behinderte Menschen sitzt im Spandauer Rathaus. Margit Krois heißt sie und ist seit Anfang Juli im Amt.

Keine einfache Sache, sich im Behördendschungel zurechtzufinden. Welche Probleme hat dann aber erst eine Blinde oder ein Gehörloser? Beide bräuchten jemanden, der sie im wahrsten Sinne des Wortes durch die Ämter lotst. Solch eine Anlaufstelle hat Spandau jetzt mit seiner Behördenlotsin. Viel zu spät, mag so manch Betroffener da denken. Aber immerhin ist Spandau der erste Berliner Bezirk mit diesem Service.

Margit Krois heißt die Behördenlotsin, die seit dem 2. Juli im Rathaus sitzt. Vorher arbeitete sie in der Beratungsstelle des Bezirks für behinderte, krebs- und aidskranke Menschen und ist somit mit den Strukturen im Bezirksamt bestens vertraut. Und sie beherrscht die Gebärdensprache. „Meine Großeltern waren gehörlos. Noch vor der deutschen Lautsprache ist Gebärdensprache daher quasi meine Muttersprache“, sagt Margit Krois. Vielen gehörlosen Spandauern ist die 59-Jährige als Gebärdendolmetscherin bei zahlreichen Veranstaltungen des Bezirks bekannt.

Texte in leichte Sprache übersetzen

Was aber sind nun ihre Aufgaben im Rathaus? „Sie wird Menschen mit Beeinträchtigungen bei Behördenangelegenheiten beraten“, erklärt Sargon Lang, Beauftragter des Bezirksamtes für die Belange von Senioren und Menschen mit Behinderung. Margit Krois wird also auf Augenhöhe weiterhelfen, wenn Betroffene zum Beispiel unterstützende Leistungen oder das Persönliche Budget im Bezirksamt beantragen wollen, eine Beratung oder Übersetzung in Gebärdensprache brauchen. Darüber hinaus zählt zu ihren Aufgaben, die Mitarbeiter des Bezirksamtes im Kundenkontakt mit Gehörlosen oder Blinden zu unterstützen und schwer verständliche Behördentexte in leichte Sprache zu übersetzen.

„Wir haben lange darum gerungen, wie diese Stelle zu gestalten und zu finanzieren ist“, sagt Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). „Jetzt haben wir es endlich geschafft.“ Mit der Behördenlotsin für Menschen mit Behinderung – wie die Stelle von Margit Krois offiziell heißt – nehme der Bezirk nach seinem Projekt „Spandau inklusiv“ eine neuerliche Vorreiterrolle ein. Und Sargon Lang ergänzt: „Reden ist Silber, handeln ist Gold. Viele reden über Inklusion, Spandau aber tut etwas dafür.“

Das Büro von Margit Krois liegt im zweiten Obergeschoss im Raum 1203 im Rathausnebengebäude an der Carl-Schurz-Straße 8.

Kontakt: 902 79 28 39 oder E-Mail an m.krois@ba-spandau.berlin.de.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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